: Alles fällt runter
■ Fallturm feiert Jubiläum
Das jüngste Bremer Wahrzeichen feiert in diesen Tagen Jubiläum: Seit nunmehr fünf Jahren zeugt der Fallturm am Rande des Universitätsgeländes vom Forschen der Bremer Wissenschaftler im luftleeren Raum, in der Schwerelosigkeit. Der 146 Meter hohe Spargel mit der gläsernen Kuppel, im Volksmund auch „Moschee“ genannt, gehört zum Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM). Es hat sich innerhalb von zehn Jahren zu einem der größten und bedeutendsten Universitätsinstituten der Raumfahrttechnologie in Europa entwickelt.
In genau 4,7 Sekunden fliegen die Forschungskapseln des ZARM von der 110 Meter hohen Spitze der luftleeren Röhre nach unten auf einen gepolsterten Landeplatz. Die wenigen Sekunden dauernden Experimentflüge reichen aus für zahlreiche Meßversuche. Die 70 Wissenschaftler und 80 Studenten des Fachbereichs Produktionstechnik der Universität Bremen konzentrieren sich dabei auf das Verhalten von Flüssigkeiten und auf Verbrennungsvorgänge unter dem Einfluß der Schwerelosigkeit. Derzeit bemüht sich das ZARM unter Leitung von Professor Hans J. Rath um Fördermittel für den Bau einer Katapultanlage. Damit ließe sich die Flugzeit der Forschungskapseln verdoppeln.
Internationale Anerkennung gilt der Raumfahrttechnologie. Nach dem erfolgreichen Bau und Betrieb eines kostengünstigen Kleinstsatelliten „Brem-Sat“ arbeiten die Wissenschaftler inzwischen an größeren Satellitenprojekten. Derzeit tüftelt die Crew des ZARM an einer regenschirmähnlichen Vorrichtung aus hitzebeständigem Material. Durch diese völlig neuartige Konstruktion soll der nächste Satellit, Brem-Sat II, nach seiner Mission im All zurück auf die Erde schweben. dpa
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