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Jeder Einsatz kann zum Kampf werden

■ betr.: „Weihnachten gehört Papi Bosnien“, taz vom 29. 11. 95

[...] Die Bundeswehr als selbst deklarierte Defensivarmee, was haben die Jungs auf fremden Terrain denn zu verteidigen? Ach ja, die Menschenrechte gilt es zu verteidigen. Wer die angeblichen Menschenrechte mit der Androhung von Waffengewalt verteidigen will, der muß sich darüber im klaren sein, daß er sie im Notfall auch erkämpfen muß. Vielleicht ergeht es den Rittern von der traurigen Gestalt ebenso wie der spanischen Romanvorlage, als Don Quixote die Kettensträflinge befreite, bedrohten die Befreiten ihren Erlöser.

Zum Frieden von Bosnien können nur die Menschen von Bosnien fähig sein. Sie allein müssen vergessen, vergeben können und den Willen haben, Gräben wieder zuzuschütten. Ständig anwesende „Friedenstruppen“ sind einem Frieden im Wege (siehe Somalia). H. J. Schwitkowski, Heilbronn

[...] Es macht keinen Sinn wie die Grünen ja zum Sanitätseinsatz, aber nein zu anderen Einsätzen zu sagen. Jeder Einsatz kann zum Kampf werden. Folgerichtig wäre es also, ganz ja oder nein zu sagen. Oder aber es den Beteiligten zu überlassen, die Entscheidung zu treffen. Das heißt, ich plädiere für Freiwilligkeit aller Soldaten nach Bosnien zu gehen. Mal davon abgesehen, daß sich für Verweigerer diese Frage nicht stellt. Gerhard Maucher, Aulendorf

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