■ Kommentar: Zampanos zündeln
Noch fühlen sie sich wohl auf ihren hohen Rössern. Die Herren Voscherau, Mirow, Prill, Raloff, Runde, Wrocklage und Co. werden nicht müde, sich an die Spitze des nationalen, wennnicht gar weltweiten Fortschritts zu loben.
Müssen nicht weltweit die Verwaltungen radikal umgebaut werden? Zugegeben: Sie müssen. Müssen die öffentlichen Haushalte nicht unbedingt saniert werden? Auch hier kann die Antwort nur lauten: Ja! Und schließlich: Muß es beim Sparen und Verwaltungsreformieren nicht ans Eingemachte gehen, ist Scheu vor alten Zöpfen und Tabus nicht schlicht verboten? Jawoll, die Herren!
Leider nur findet in Hamburg derzeit eine ganz andere Veranstaltung statt: Eine Herde sparwütiger und modernisierungsunfähiger Politelefanten tobt durch den Porzellanladen des Öffentlichen Dienstes und verwechselt Rundbriefe übers „Neue Steuerungsmodell“ (NSM), soziologischen Verbalklamauk und hektische Betriebsamkeit mit einer wirklichen, gut überlegten Reform.
Schon heute, nur wenige Monate nach Beginn der Reformdebatte in Hamburgs Verwaltung, schlägt die Stimmung um. Chaos und willkürliches Sparen machen die Motivation all derjenigen kaputt, die gehofft hatten, es würde wirklich mal um Modernisierung der Verwaltung gehen. Schon heute buchstabieren die StaatsdienerInnen NSM frustriert als „Neues Sparmodell“.
Mit Prills Giftliste, der Ersatz von Personalentwicklung durch Personalentlassung, zündeln die Zampanos in ganz gefährlicher Weise. Der Brandstifterjob im Öffentlichen Dienst aber ist Sozialdemokraten noch selten gut bekommen. Florian Marten
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