Die Kämpfer sind müde

■ Nach 21 Tagen bröckelt Frankreichs Streikfront

Paris (taz) – Gemeinsam wie den Streik wollten die französischen Gewerkschaften auch dessen Ende gestalten. Doch das gelang nicht: Während die meisten Eisenbahner gestern in Vollversammlungen für eine Rückkehr zur Arbeit stimmten, nachdem sie schriftliche Garantien vom Transportminister bekommen hatten, setzten ihre Kollegen in Südfrankreich den Kampf fort. Auch bei den Pariser Verkehrsbetrieben, bei der Post und an den meisten Schulen des Landes fiel die Streikbewegung auseinander. Zu einem neuen nationalen Aktionstag am heutigen Samstag riefen nur noch die Gewerkschaften CGT und FO auf.

Unklar ist weiterhin, wann der sogenannte „Sozialgipfel“, bei dem alle strittigen Punkte verhandelt werden sollen, stattfinden wird. Die Gewerkschaften fordern einen vorgezogenen Gipfel, möglichst noch am Wochenende, der Chef der Arbeitgeber will eine Verschiebung auf Mitte Januar. Premierminister Alain Juppé dagegen will die Gespräche am kommenden Donnerstag führen. dora Seite 8