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Bremen soll mit Fernwärme heizen

■ Senat für Fernwärmebündnis, Stadtwerke entscheiden im März

Einstimmig hat der Senat am Dienstag dem „Fernwärmebündnis“ zugestimmt, das im Sommer auf Betreiben der CDU noch einmal vertagt worden war. Wenn im Frühjahr auch noch die Stadtwerke zustimmen, dann werden bis zum Jahr 2002 die gesamte Innenstadt, Gröpelingen, Walle, Findorff, die Bahnhofsvorstadt und die vordere Neustadt mit Fernwärme aus dem Kraftwerk Hafen beliefert. Parallel dazu soll das Fernwärmenetz des Hastedter Kraftwerks in Osterholz, Tenever, Hemelingen, Sebaldsbrück, Hastedt und am Hulsberg stark verdichtet werden.

„Mit dieser bedeutenden Weichenstellung werden wir 88.000 Tonnen CO2 im Jahr einsparen“, kündigte Umweltsenatorin Tine Wischer gestern an. Ihr Ressort beteiligt sich denn auch mit 4,5 Millionen Mark an den Investitionskosten der Stadtwerke, die auf 250 Millionen Mark geschätzt werden. Der Anteil der Fernwärme an den Bremer Heizungen soll von heute elf Prozent auf 25 Prozent steigen.

Dies wäre nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Finanzen des Stadtstaats. Bei der Fernwärme bleiben von den wirtschaftlichen Erlösen nämlich etwa 90 Prozent vor Ort, bei Erdgasheizungen dagegen nur etwa 50 Prozent. Bei Ölheizungen ist diese Quote sogar noch niedriger. Und indirekt profitiert der Staat an den höheren Einnahmen, die die Stadtwerke mit der Wärmenutzung ihrer Kraftwerke machen können.

Damit die Stadtwerke sich tatsächlich für die massive Investition in den Fernwärmeausbau entscheiden, garantiert ihnen die Stadt mit dem „Fernwärmebündnis“ den Anschluß von 146 städtischen und landeseigenen Gebäuden im neuen Versorgungsgebiet. Zehn Prozent der neuen Kapazitäten sind damit bereits schon vor dem Bau der Leitungen verkauft. Im Umfang von weiteren acht Prozent wird der Anschluß von staatseigenen Gebäuden zur Zeit noch geprüft.

Die Stadt erhofft sich davon Einsparungen von 400.000 Mark im Jahr. Zwar ist Heizenergie aus Fernwärme teurer als der Grundpreis für Gas oder Öl. Dafür entfallen bei Fernwärme jedoch die Wartung und der Ersatz der konventionellen Heizungsanlagen. Da die bei den anzuschließenden staatseigenen Gebäuden im Durchschnitt bereits 24 Jahre alt sind, würden mit Fernwärme in den nächsten Jahren enorme Ersatzinvestitionen eingespart.

Finanzsenator Nölle gehört denn inzwischen auch zu den entschiedensten Befürwortern des „Fernwärmebündnisses“. Schließlich hat auch eine unabhängige Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft den Nutzen der Fernwärme für den Bremer Haushalt bestätigt.

Die endgültige Weichenstellung für den großen Fortschritt bei der Bremer Fernwärmeversorgung muß allerdings noch fallen. Im März soll der Aufsichtsrat der Stadtwerke den entscheidenden Beschluß fassen. „In meiner Doppelrolle als Umweltsenatorin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke werde ich mich voll dafür einsetzen“, versprach Tine Wischer gestern. Ase

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