: OSZE prangert Massaker in Tschetschenien an
■ Russische Truppen nehmen den Südosten der Kaukasusrepublik unter Beschuß
Grosny/Hamburg (AFP/rtr/dpa) – Die russischen Truppen haben nach den Worten eines deutschen OSZE-Beobachters in der tschetschenischen Stadt Gudermes ein Massaker an der Zivilbevölkerung angerichtet. Der Beobachter sagte in einem Fernsehinterview, die russischen Truppen hätten schwere Waffen, Kampfflugzeuge und Hubschrauber zur Vernichtung von Wohngebieten in der zweitgrößten Stadt der Kaukasusrepublik eingesetzt und damit die Tötung von Zivilisten in Kauf genommen. Dieser Einsatz sei durch nichts zu rechtfertigen. Die russische Seite habe zudem unter Berufung auf eine mögliche Bedrohung der Helfer verhindert, daß das Internationale Rote Kreuz Zivilisten evakuieren und Erste Hilfe leisten konnte.
Unterdessen setzten die russischen Truppen ihre Angriffe besonders in der Region Wedeno im Südosten Tschetscheniens fort. Die Gegend wird von den Anhängern Dudajews kontrolliert. Gestern wurden zwei Dörfer, in denen sich Rebellen verschanzt hatten, beschossen und teilweise zerstört. Am Vortag waren bei Meschketi, 50 Kilometer südöstlich von Grosny, fünf Zivilisten bei einem Raketenangriff der russischen Luftwaffe getötet worden.
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