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Puscheln an Omas Katze

■ Trash-Erfindungen auf japanisch: Die Kunst des Chindogu

Täglich werden in Japan unnütze Dinge erfunden. Nicht bloß Walkman, Compact-Disc, Gameboy oder Karaoke. Neben eßbaren Schlüpfern, Seetang- Crackern und singenden Postkarten beschäftigt echter Trash für den Hausgebrauch das japanische Gemeinwesen. Ein gewisser Kenji Kawakami hat all das gesammelt, was selbst dortzulande in Teleshops als Ladenhüter liegenbliebe, und in einem Guide durch die japanische Erfinder-Galaxis zusammengefaßt. Er heißt „101 Un-useless Japanese Inventions: The Art of Chindogu“ und ist im HarperCollins-Verlag erschienen (5,99 Pfund).

Das Buch ist ein Reader, der noch im kleinsten Detail eine ungeheure Exzentrik offenlegt: Für die Rush-hour gibt es portable Zebrastreifen, die je nach Straßenlage ausgerollt werden können. Japanische Frauen tragen kleine Feger und Kehrschaufeln am Schuhwerk (1), quasi als Bonsai-Version von Hausarbeit. Katzenpfoten werden auf ähnliche Weise manipuliert und mit wischmobartigen Puscheln versehen (3). So kann das Tier beim Herumstromern in der Wohnung die Holzdielen polieren.

Was die Stahlkappen allerdings bedeuten sollen, die den Mund der jungen Dame auf dem Foto (2) zieren, kann auch Kawakami nicht ganz so plausibel mit dem Verweis auf japanische Effizienz und Sparsamkeit beantworten. Er vermutet, daß es sich bei diesem Modell „um eine Schutzapparatur handelt“, die eine weitere Zahnpflege – etwa nach dem Essen oder langen Zungenküssen – überflüssig macht. Wer aber küßt schon gerne auf Metall? hf

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