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■ Zur PersonHans Altermann ist tot

Lange hat er gegen den Krebs gekämpft, seinen siebzigsten Geburtstag hat er nicht mehr erreicht. Am 27. Dezember ist Hans Altermann gestorben, eine der schillerndsten Figuren der rechten Szene in Bremen.

Altermanns Lebensweg war kurvig. In Dresden geboren meldete er sich freiwillig zum Kriegseinsatz im U-Boot, geriet in russische Kriegsgefangenschaft, während sein Vater wegen Desertion hingerichtet wurde. „Das wäre doch in jeder Armee der Welt so passiert“, sagte Altermann später. Altermann fuhr später zur See, zuerst als Heizer, später als Schiffsingenieur. Er war Mitglied der SPD, bis er Mitte der 80er Jahre zur DVU stieß. Und da erwartete den politischen Newcomer eine steile Karriere. Der DVU-Chef Gerhard Frey wählte Altermann aus einer Liste von InteressentInnen, die auf eine Postwurfsendung geantwortet hatten, als Bremerhavener Spitzenkandidat aus, weil „der maritime Beruf so gut gepaßt hat“, hieß es später. So wurde Altermann der erste DVU-Abgeordnete, der in ein bundesdeutsches Landesparlament einzog.

Das war nach der Bürgerschaftwahl 1987, und die Aufregung war entsprechend groß. So groß, daß Bürgermeister Klaus Wedemeier dem frischgebackenen Abgeordneten gleich Hausverbot für das Rathaus erteilte. Entsprechend war der Umgang mit dem Ungeliebten: Altermann wurde von der politischen Kaste und der Presse gleichermaßen geschnitten. Mit dem politischen Erfolg, daß die DVU bei den Wahlen 1991 gleich in Fraktionsstärke in die Bürgerschaft kam. Auch eine bundesdeutsche Premiere, allerdings eine, die Altermann aus der Partei trieb. Altermann, der sich den Posten des Fraktionschefs ausgerechnet hatte, wurde von Parteibesitzer Gerhard Frey kurzerhand ins zweite Glied zurückgestuft. Keinen Monat nach der Wahl verließ er die DVU und gründete später mit anderen Abweichlern die „National-Konservative Gruppe“.

Mit „den Rechten“ wollte er fortan nichts mehr zu tun haben, gleichwohl brach bei ihm immer wieder der DVU-typische Populismus durch. Aber: Was bleibt, das ist Altermanns Bemühen, Skandale innerhalb der DVU aufzudecken. Und damit, mit der Veröffentlichung der hemmungslosen Selbstbedienungsmentalität der rechten Parlamentarier, hat er der DVU mehr geschadet und der Demokratie genützt, als so mancher empörte Kommentar. J.G.

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