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Entführter ist frei

■ Deutscher soll für Papua-Rebellen mit indonesischen Behörden sprechen

Jakarta/Hannover (dpa/AFP) – Eine Woche nach seiner Entführung ist der Berliner Wissenschaftler Frank Momberg von indonesischen Rebellen vorübergehend freigelassen worden. Allerdings mußte der 31jährige Geograph am Montag versprechen, bereits in Kürze wieder zu den anderen sechs europäischen und acht indonesischen Geiseln in die abgelegene Bergregion der ostindonesischen Provinz in Irian Jaya zurückzukehren. Er sollte den Behörden politische Erklärungen und Forderungen überbringen.

Eine Sprecherin des World Wild Fund for Nature (WWF) erklärte gestern in Frankfurt/Main, Momberg solle im Auftrag der Rebellenorganisation Freies Papua (OPM) eine Fernsehansprache halten. Experten äußerten allerdings Zweifel, daß das staatliche Fernsehen Indonesiens zur Sendung einer Botschaft der OPM bereit sein werde. Nach indonesischen Armeeangaben erfolgte die Freilassung Mombergs, nachdem der katholische Bischof von Irian Jaya per Hubschrauber zu Verhandlungen in das unwegsame Dschungelgebiet im Osten der Provinz geflogen war. OPM kämpft seit 1964 für einen unabhängigen Staat in Irian Jaya, ehemals niederländische Kolonie. Im Ostteil der Insel liegt Papua-Neuguinea. Gestern abend sagte der Deutsche im indonesischen Fernsehen, er rechne mit einem raschen Ausgang der Entführung. „Wir erwarten, daß alle Geiseln so schnell wie möglich freigelassen werden“, sagte er in der Landessprache.

Unter den Entführten sind vier Briten, zwei Niederländer sowie acht IndonesierInnen. Dabei sind auch ein sechs Monate altes Baby und eine Hochschwangere.

Wie die konkreten Forderungen der OPM lauten, war zunächst unklar. Bei früheren Entführungen hatten sie stets Lösegeld gefordert, um ihren Kampf für Unabhängigkeit finanzieren zu können. Momberg war im Auftrag des deutschen WWF schon seit Monaten in der Region unterwegs; die Expedition war dabei, die abgelegene Gegend als Naturpark auszuweisen.

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