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Nordfriesland gestern & morgen

■ Nordstrands Altkatholiken haben keine Nachwuchssorgen

Den großen Kirchen laufen die Mitglieder weg, aber eine kleine christliche Gemeinschaft an Schleswig-Holsteins Westküste kennt diese Sorge nicht: die Altkatholiken auf Nordstrand. Ihre Zahl hat sich in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt: durch zwei Geburten und drei Beitritte von vier auf jetzt neun Mitglieder.

Die Nordstrander Gläubigen sind der Kern der altkatholischen Pfarrgemeinde Sankt Theresia mit insgesamt rund 400 Mitgliedern in Schleswig-Holstein. Ein Unikum, denn auf Nordstrand (rund 2300 Einwohner) gibt es somit gleich zwei katholische Gemeinden: der örtlichen römisch-katholischen Gemeinschaft, samt eigener Grundschule, gehören rund 20 Prozent der Inselbewohner an.

Die altkatholische Gemeinde geht auf niederländische Katholiken zurück, die im 17. Jahrhundert nach Nordstrand einwanderten und nach der Flut von 1634 bei der Neubedeichung der Insel halfen. 1662 wurde die Pfarrkirche Sankt Theresia gebaut.

Später trennten sich Römisch-Katholische und Altkatholiken. „Heute leben wir die Ökumene“, bekennt der Pastor von Sankt Theresia, Georg Reynders. Muß er um die Zahl seiner Schäfchen kaum fürchten, hat er doch Sorgen: Die historische Bibliothek mit Werken aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist vom Verfall bedroht. Da das Geld zur notwendigen Restaurierung fehlt, kann man für eine Spende ab 20 Mark die Patenschaft für eines der rund 1500 Bücher übernehmen. Reynders hofft auf noch mehr Interessierte, denn die Restaurierung nur eines Exemplares kostet bis zu 10.000 Mark. lno/taz

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