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Multikulturelle Hilfe

■ Fotodokumentation über die Hilfsorganisation der jüdischen Gemeinde in Sarajevo

Der amerikanische Fotograf Edward Serotta dokumentiert seit zehn Jahren das Leben von Juden in Mittel- und Osteuropa. In Sarajevo, wo heute noch rund 500 Juden leben – etwa 1500 flüchteten seit Kriegsbeginn –, besuchte er die Wohltätigkeitsorganisation „La Benevolencija“ der dortigen jüdischen Gemeinde. „In diesem Krieg sind Juden nicht Opfer, sie retten Moslems und Christen. In ihrer Synagoge finden alle Hilfe: Moslems, Serben und Kroaten“, sagt Serotta. 54 freiwillige Helfer kochen Essen und versorgen Kranke mit Medikamenten.

In rund 100 Schwarz-Weiß-Fotografien zeigt Serotta das „Über Leben in Sarajevo“ in dieser Gemeinde. Mit viel Sensibilität hat der amerikanische Jude den Alltag einfacher BürgerInnen im Krieg aufgenommen – in der Suppenküche, beim Warenverladen oder bei Hausbesuchen. Juden, Moslems, Kroaten und Serben arbeiten zusammen für „La Benevolencija“, die mehr als 2000 Menschen die Flucht aus Sarajevo ermöglichte und zu den effektiven Hilfsorganisationen in Bosnien zählt. Die Jüdische Gemeinde in Hamburg hofft mit der Ausstellung auch einen Bewußtseinswandel zu bewirken: „Juden sind nicht immer Opfer, sondern sie sind Helfer und Retter.“ taz

„ÜberLeben in Sarajevo“ bis 11. Februar im Museum für Hamburgische Geschichte

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