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Volkshochschulen bekommen moderne PCs

■ Kooperation mit den Herstellern ermöglicht zeitgemäße Computerausstattung

Wer keinen Computer bedienen kann, hat auf dem Arbeitsmarkt immer schlechtere Chancen. Deswegen nutzen immer mehr Menschen die EDV-Kurse der Volkshochschulen neben dem Beruf – oder um einen zu bekommen. 500.000 sind es zur Zeit. „Unser Problem dabei war immer die schnell veraltete Technik, dazu der Sparzwang der Kommunen.“ Daher war eine neue Form der Beschaffung dringend erforderlich, meint Bernd Passens, Netzwerkkoordinator „Beruf + Weiterbildung“ beim Deutschen Institut für Erwachsenenbildung in Frankfurt/ Main: „Es hat sich gezeigt, daß die meisten vor allem mit beruflichem Interesse zu uns kommen“, erläutert Passens.

Nun können die über 1.000 Volkshochschulen aktuelle Computer erwerben, ohne die Kosten explodieren zu lassen oder bereits veraltete Technik zu bekommen. Und der Clou: Die Technik wird auch aktuell bleiben. Was für Privatunternehmen längst alltäglich ist und für diese Leasing heißt, war für die kommunalen Bildungseinrichtungen ein langer Prozeß des Aushandelns, bei dem eine Kooperationsvereinbarung herausgekommen ist.

Partner des Deutschen Volkshochschulverbandes (DVV) in Bonn ist Compaq. Das 1982 gegründete Mutterunternehmen Compaq Computer Corporation ist nach Angaben von Pressesprecherin Katja-Gesine Heidrich der weltweit größte PC-Hersteller und hatte 1994 einen Umsatz von 10,9 Milliarden Dollar.

Der Kernpunkt des Modells „Bildungs-PC“ ist einfach: Compaq stellt den Volkshochschulen Geräte in beliebiger Anzahl zur Verfügung und kommt ihnen dabei finanziell erheblich entgegen. Wie beim Auto-Leasing bleiben sie aber im Besitz des Herstellers. Und entspricht die Technik nicht mehr dem aktuellen Stand, werden die Geräte durch modernere ersetzt. Die alten Geräte wandern nicht mehr in öffentliche Keller, sondern zurück zum Hersteller oder stark verbilligt an die VHS- Teilnehmer.

Volkshochschulen sind in einigen Bundesländern die mit Abstand wichtigsten Anbieter beruflicher Weiterbildung. In Bayern und Baden-Württemberg, wo die Landesgesetze kein Recht auf Bildungsurlaub vorsehen, seien die VHS praktisch die einzigen Einrichtungen, die zumindest abends berufsbegleitende Qualifikation anbieten. Auch die von den Arbeitsämtern finanzierten Umschulungen und Fortbildungen finden oftmals in Volkshochschulen statt; „gerade im ländlichen Raum“, wie Passens meint, „wo es sich für private Anbieter nicht lohnt“.

Kleine Einrichtungen, die bisher kaum EDV-Kurse anbieten, werden wohl auch zukünftig „eher den lokalen Billiganbieter nutzen“, vermutet Passens, das Geschäft mit Compaq lohne erst dort, wo die Geräte viel genutzt würden.

Eine vergleichbare Kooperation ist der DVV bereits vor Jahren mit dem größten Hersteller von PC-Software eingegangen, mit MicroSoft. Passens: „Da sind schon einige Millionenwerte umgesetzt worden.“ Christian Arns

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