■ Tennis
: Mark Philippoussis einfach überwältigend

Melbourne (dpa/taz) – Seit Pat Cash 1987 und 1988 im Finale der Australian Open an den Schweden Edberg und Wilander scheiterte, sehnt sich das Publikum im Flinders Park nach einem australischen Spieler, der beim hauseigenen Grand-Slam-Turnier wenigstens einigermaßen mithalten kann. Dieser scheint nun gefunden. Mark Philippoussis bewies in seiner Heimatstadt spätestens mit dem Sieg über den Weltranglistenersten Pete Sampras, daß er das Zeug hat, Großes zu vollbringen. Sampras, der die Position als Nummer eins an Andre Agassi oder Thomas Muster verlieren wird, zollte seinem Bezwinger jedenfalls höchstes Lob: „Wir werden noch oft aufeinandertreffen. Er hat sehr viel Talent und das Spiel, einen zu überwältigen.“

Entsprechend wird der 19jährige in Australien gefeiert. Zwei Polizisten und sechs Sicherheitsbeamte begleiteten Philippoussis, der heute im Achtelfinale ausgerechnet auf seinen Landsmann Mark Woodforde trifft, gestern zum Training auf Platz 13. Aber schon in den Wochen vor dem Turnier hatte die Begeisterung hohe Wellen geschlagen. Kaum eine Zeitung, kaum eine Illustrierte, kaum ein Fernsehmagazin, das nicht eine Geschichte über den 1,94 Meter langen Sohn eines Taxifahrers zu erzählen wußte.

Australiens neuer Liebling läßt sich feiern Foto: Reuter

Das Ausscheiden von Sampras war die größte, aber nicht die einzige Überraschung in Melbourne. Bereits in der 3. Runde verabschiedete sich Goran Ivanisevic, im Achtelfinale erwischte es dann Gabriela Sabatini und Thomas Muster. Der Österreicher kann nun zu Hause in Ruhe abwarten, ob es Jim Courier gelingt, im Viertelfinale Andre Agassi zu bezwingen. Dann wäre Muster die neue Nummer eins. Anschauen will er sich das Match aber nicht: „So schön san die Zwa aa wieder net.“