: Fernmeldeamt vertagt
■ Bahnhofslinse Harburg: Stadtplaner und Bezirk streiten um Bebauungsplan
Die Stadtplaner in Harburg bangen um das geplante Fernmeldeamt 5 auf der Harburger Bahnhofslinse: „Zeitaufwendige Abstimmungsverfahren“ über den Bebauungsplan-Entwurf Harburg 54/Neu-land 18, befürchtet Abteilungsleiter Michael Scheuermann, könnten den Investor Telekom abschrecken; 700 Arbeitsplätze wären futsch.
In der Bezirksversammlung am Dienstag abend hatten GAL, SPD und CDU den Beschluß über den B-Plan auf die Sitzung am 27. Februar vertagt. Der Entwurf stößt auf Widerstand, weil die drei im Nordteil angesiedelten Gewerbebetriebe mit 60 Angestellten ihren Standort verlassen müßten: Vorgesehen ist dort ein Büro-Wohn-Mischgebiet. „Es ist nicht sinnvoll, Grundstücke in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof und der Harburger Innenstadt als Gewerbeflächen zu nutzen“, widerspricht Scheuermann.
CDU und GAL fordern dagegen, zwei Einzelpläne – Neuauslegung inklusive – für das 5,2 Hektar große Gebiet zwischen der Neuländer Straße im Norden, der Umgehungsstraße Harburg im Osten, dem Großmoordamm im Süden und der Schlachthofstraße im Westen aufzustellen: Im Süden könnte die Telekom dann planmäßig ab Juni ihr Fernmeldeamt 5 bauen; die Nutzungsausweisung im Norden solle auf Gewerbe lauten.
Dennoch müßte eine der Firmen einen Teil ihres Grundstücks für ein Wasser-Auffangbecken der Telekom opfern: Nur so könnte das extrem morastige Gebiet überhaupt trockengelegt und ausgeschachtet werden. Die wegen extremer Grundwasserverseuchung in die Schlagzeilen geratene Deponie im Zentrum des Harburger Geländes soll nicht bebaut werden.
Heike Haarhoff
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen