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„Da ist jemand muksch“

■ Datenstreit um Schülerbefragung

Die Schulbehörde wehrt sich gegen die Kritik des Hamburger Datenschutzbeauftragten Hans-Hermann Schrader, sie würde die persönlichen Daten von Schülern nicht ausreichend gegen Mißbrauch schützen. „Da hat jemand sein (persönliches) Mucksch-sein öffentlich gemacht“, kommentiert Behördensprecher Ulrich Vieluf die entsprechende Passage des am Donnerstag vorgelegten Datenschutzberichtes (taz berichtete).

Streitobjekt ist die „Lernausgangslagen-Untersuchung“, die die Schulbehörde im August plant. In ihr sollen die Schüler weitreichende persönliche Fragen beantworten. Achim Kruppke, zuständiger Mitarbeiter beim Datenschützer, hat zwar nichts gegen die Fragen, aber gegen die vorgesehene Methode: „Das von uns vorgeschlagene ,Matchcode-Verfahren' ist sicherer als das ,Listen-Verfahren', mit dem die Schulbehörde die Daten anonymisieren will.“ Die Schüler hätten ein Recht auf größtmöglichen Schutz vor Datenmißbrauch.

Die Schulbehörde hält jedoch ihre Methode für sicher. Die Listen, die die Antworten eines einzelnen Schülers mit seinem Namen verknüpfen, „liegen ausschließlich beim wissenschaftlichen Leiter des Projektes“, sagt Dr. Ingrid Steinbach, Leiterin des Projektes in der Schulbehörde. Sie hat das Matchcode-Verfahren bei einigen Schulklassen getestet. Ergebnis: „Die Bögen konnten in einigen Fällen nicht mehr richtig zugeordnet werden“, der Aussagewert sei somit eher gering gewesen. usch

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