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Wohnungen mit Seeblick für „Jungministeriale“

■ Wettbewerb für Rummelsburger Bucht entschieden. Land Berlin und Investorengruppe streiten um Finanzierung und Sanierung des Wohnprojekts

An der Rummelsburger Bucht sollen jetzt trotz angekündigter Einsparungen im Wohnungsbau neue Wohnungen entstehen. Aber das Land Berlin und die Investorengruppe streiten sich noch um die Finanzierung. Das Gebiet zwischen der Lichtenberger Ausfallstrecke Hauptstraße und der sonnigen Uferlage an der Spree war noch zu Zeiten der Berliner Olympiaplanungen für SportlerInnen- Camps vorgesehen. Jetzt planen dort die landeseigene „Entwicklungsgesellschaft Rummelsburger Bucht“ (ERB) und eine Investorengemeinschaft aus der Holzmann-Gruppe und der Stinnes-AG bis zu 5.000 Wohnungen und mehrere Kindertagesstätten.

Gestern wurde das Ergebnis des Architekten-Wettbewerbs für den ersten Bauabschnitt bekanntgegeben. Auf den 65.000 Quadratmetern werden nach den preisgekrönten Entwürfen der Berliner Architektenbüros Erstmann/Kehrer, Pudritz & Paul und Alsop & Störmer aus Hamburg 540 Wohnungen, zwei Kitas und viele Bäume Platz finden. Drei U-förmige Wohngebäude und ein „Stadtpalais“ sind mit Blick auf den See arrangiert.

Was die Bauherren gestern einvernehmlich präsentierten, hat jedoch noch den einen oder anderen kleinen Haken. Auf einem Teil des Grundstücks hat in der Vergangenheit ein Betonwerk Öl im Boden „entsorgt“, wie Bernd Cronjäger von der ERB es formulierte, so daß eine Grundwasserreinigung durchgeführt werden muß. Die Reinigung wird nach seinen Angaben etwa drei Millionen Mark kosten. Darüber, wer den Schaden zahlen soll, gehen die Meinungen der ERB und der Investoren weit auseinander.

Ein Vertreter der Investorengemeinschaft sagte gestern: „Wir haben uns noch nicht geeinigt, wer welchen Teil der Sanierung genau zahlen muß.“ Cronjäger signalisierte aber schon die Bereitschaft, daß das Land Berlin sich an den Kosten beteiligen könnte, „die eigentlich der Grundstückseigentümer, also die Investoren, zahlen müßten“.

Auch die Finanzierung der Wohnungen ist noch ein Streitpunkt zwischen den beiden Verhandlungspartnern. Die ERB hat die öffentliche Förderung von 200 Wohnungen zugesagt, der Rest müßte frei finanziert werden. Investorenvertreter Ziel verlangte für alle 300 Wohnungen, die direkt an der Hauptstraße liegen werden, Zuschüsse vom Land : „Wir können an der Ausfallstraße keine 20 bis 25 Mark pro Quadratmeter verlangen, die müssen gefördert werden.“ Die Mieten, darüber waren sich die beiden Parteien einig, werden zwischen elf Mark den Quadratmeter bei den geförderten und fünfzehn bei den frei finanzierten Wohnungen liegen. Mieter, die die Preise zahlen sollen, hat ERB- Mann Cronjäger auch schon im Sinne: „Für jungdynamische Jungministeriale ist die Seelage bestimmt attraktiv.“ Barbara Junge

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