: Erst Inkasso, dann Inknasto
Die Inserate klangen vielversprechend. Eine „Deutsche Gesellschaft für Hautforschung“ bot Personen mit Hautproblemen kostenlose Tests und supergünstige Hilfe an. Lediglich eine Einstandsgebühr von knapp 100 Mark für Testbogen und heilsame Tinkturen wurde verlangt. Daß sich hinter der angeblich so seriösen Gesellschaft ein raffinierter Betrüger verbarg, wäre wohl nicht aufgeflogen, hätte der Mann seinen Opfern nicht auch noch gefälschte Mahnbescheide geschickt. Kurz darauf gingen beim Amtsgericht Augsburg nämlich unzählige Widersprüche gegen die fingierten Zahlungsaufforderungen ein. Daraufhin ließ die Staatsanwaltschaft den Sitz der Hautforschungsgesellschaft durchsuchen und schließen. Ein Problem haben die Richter noch: Die sich auf ihren Schreibtischen türmenden Widersprüche gegen die falschen Mahnbescheide können nicht bearbeitet werden. kw
Foto: Peter Pollmann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen