: 1a-Soli-Punk
■ „no life lost“ spielen heute „überbeast“
In den Zeiten von Brit-Pop, Dub und Easy Listening haben es Punk-Core-Bands schwer. In unserer Stadt schlagen sich die wenigen überlebenden tapfer durch, so auch no life lost, die heute ihr neues Album präsentieren werden. überbeast bedeutet eine musikalische Innovation in der sechsjährigen Geschichte der Band. Der Trend geht eindeutig weg von lauter schneller Punk-Musik zu etwas rührigeren, melodiöseren Stücken unter Reggae- und Jazzeinfluß.
Die Erweiterung der Band um zwei Saxophonisten läßt sowohl die Ska-Stücke als auch die Hardcoretracks musikalisch abgerundeter klingen, ohne die eindeutig politische Ausrichtung von „Hamburgs Soli-Band Nr. 1“ zu verschmieren. Die frühere „Gewalt“-Punk-Lyrik, wie sie noch auf der 92er EP no life lost zu finden ist, ist allerdings größtenteils nachdenklicheren Texten gewichen.
no life lost haben neben der CD eine Doppel-LP auf den Markt gebracht. Möglich war dies, weil das eigene Label mahlzeit! recorz das Album veröffentlicht. Der Anspruch, eine Independent-Band zu sein, hat sich somit zu einem Kostenfaktor entwickelt. Deswegen bezahlt der CD-Kauf das mit fünf Zusatztracks lockende Vinyl.
Die alten Fans müssen aber keine Angst haben; no life lost werden alle ihre Titel spielen – bis keiner mehr da ist, wie der Sänger verspricht. al
Prinzenbar, 21 Uhr
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