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Hilfe für Erdbebenopfer

■ Chinas Behörden bitten um Hilfsgüter, aber nicht um ausländische Retter

Peking (AFP) – Auch drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben ist die südwestchinesische Provinz Yunnan von einem schweren Nachbeben erschüttert worden. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Xinhua hatte das Beben die Stärke von 6,5 auf der nach oben offenen Richterskala. Damit gab es seit Samstag insgesamt 644 Nachbeben. Die Pekinger Führung zögert weiterhin, ausländische Rettungsteams in die Katastrophenregion zu lassen. Materielle Hilfe aber sei willkommen. Nach einer jüngsten Bilanz wurden bei dem Erdbeben am Samstag mindestens 250 Menschen getötet und 15.000 weitere verletzt. 330.000 Häuser seien in dem Gebiet zerstört worden. Überlebende müssen immer noch bei eisiger Kälte im Freien ausharren.

Ein Vertreter der Provinzbehörden von Yunnan sagte, notwendig sei „medizinisches Material, aber keine Ärzte“. Bislang erhielten nur drei Mitarbeiter der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (Medecins Sans Frontières, MSF) die Erlaubnis, in die betroffene Region zu reisen. MSF teilte in Peking mit, ein zwölfköpfiges Ärzteteam stehe zudem bereit, um in den kommenden Tagen mit Geräten im Wert von 500.000 Dollar nach Yunnan zu fliegen. Chinesischen amtlichen Angaben zufolge stellte die Regierung 5.000 Tonnen Treib- und Heizstoff, 100.000 Kleidungsstücke und 340 Zelte für das Katastrophengebiet bereit.

Unterdessen kamen in den Bergregionen Südwestchinas mindestens 48 Menschen durch eisige Kälte und Schneestürme ums Leben. 345.000 Menschen seien von Nahrungsmittelknappheit bedroht. Wegen der Unzugänglichkeit der Region wurden Lebensmittel aus der Luft abgeworfen.

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