: Bremerland verläßt Bremen
■ Investor für altes Findorffer Gewerbegebiet gesucht
Die Molkerei Bremerland zieht im April auch mit ihrer Verwaltung ins niedersächsische Stuhr um, da wird ihr 7.000 Quadratmeter großes Gelände in Findorff an der Admiralstraße frei. Seit Jahren ist der bremischen Wirtschaftsförderung das Problem bekannt, es gab auch Gespräche, aber bisher keinen Käufer für das Grundstück. Die Idee, dort ein Verkaufszentrum mit viel Einzelhandel anzusiedeln, stieß zwar bei Investoren auf Interesse, berichtete WFG-Mann Kurt Steinheisser gestern auf einer Pressekonferenz, aber die Preisvorstellungen der Bremerland seien sehr hoch. Ein Käufer wurde schließlich jedenfalls nicht gefunden.
Im vergangenen Herbst hat die Bremerland daraufhin der Hamburger Immobilien-Firma Dr. Lübke, eine Tochter der Dresdener Bank, die Vermarktung ihres Geländes übertragen. Dr. Lüdke seinerseits hat einen Hamburger Architekten beauftragt, eine Ideenskizze für das Gelände zu entwickeln. „Überseehof“ heißt das traumhaft schöne Modell, im 5. Stock würde ein 1000 Quadratmeter großer „Tanzpalast“ mit Blick weit über die Bürgerweide gebaut werden können, eine Tiefgarage und jede Menge kleinerer Läden hätte dort Platz. Das „Übersee“-Flair soll von Palmen unter den Glasdächern der Höfe geprägt werden, vielleicht könnte ein fernöstliches Restaurant dazukommen, schwärmte der Architekt. Was immer noch fehlt, ist ein Investor, der das finanzielle Risiko des Übersee-Hofes übernimmt.
Im Auftrage des Wirtschaftssenators und des Stadtplanungsamtes macht die „Planungswerkstatt Stadtbau“ sich seit drei Jahren Gedanken darüber, wie das Plantage-Gewerbegebiet, das direkt an die Bürgerweide und das Congreß-Centrum angrenzt, der Lage angemessen entwickelt werden könnte. Problem ist, berichtete der Werkstatt-Geschäftsführer Sudbrink, daß es sich um viele Einzelbesitzer handele – bis hin zu einer Stahlverarbeitung. Bisher haben die Gespräche offenbar noch nichts Mitteilenswertes ergeben: „Niemand unternimmt den ersten Schritt“, meinte Dr. Sudbrink. Das Übersee-Hof-Projekt könne man als ersten Schritt verstehen, hofft er. Allein die Ankündigung, daß es eine Presssekonferenz gebe, hat viele hellhörig werden lassen“, freute sich Wirtschaftsförderer Steinheisser. K.W.
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