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Mit der Frauenbewegung auf du und du

■ Charlottenburger Frauenfrühling vom 4. bis 24. März mit breitem Programm

Rund um den Internationalen Frauentag am 8. März rankt sich in diesem Jahr nun schon zum vierten Mal der Charlottenburger Frauenfrühling. Das umfangreiche Programm vom 4. bis 24. März, das die Bezirksbürgermeisterin Monika Wissel (SPD) und die Bezirksfrauenbeauftragte Brigitte Kippe (CDU) gestern gemeinsam vorstellten, treibt auch in diesem Jahr interessante Blüten. So wird es wohl auch diesmal im Rathaus zugehen „wie in einem Bienenschwarm“, wie eine Teilnehmerin in der Dokumentation des letzten Frauenaktionstages formulierte.

Dieser Aktionstag im Rathaus Charlottenburg, der am 4. März den Frauenfrühling einläuten wird, hat sich mit den Jahren zu einer vielbeachteten Frauenmesse entwickelt. „Beim ersten Mal paßten die Teilnehmerinnen alle noch auf die Rathaustreppe, jetzt sind schon die Vorbereitungssitzungen überfüllt“, freut sich die Bürgermeisterin. Auf zwei Etagen werden sich diesmal rund 60 Institutionen und Initiativen vorstellen, die sich mit Frauenförderung und Frauenpolitik befassen: vom Arbeitsamt über die Europäische Union bis zur Zukunftswerkstatt Köpenick. „Um an deren Informationen heranzukommen, müssen Frauen normalerweise lange Wege und Wartezeiten in Kauf nehmen“, kommentiert die Frauenbeauftragte, die die Messe organisiert.

„Der Frauenaktionstag spiegelt immer auch unsere Frauenpolitik wider“, stellt sie fest. 1996 steht – wen wundert's? – das Thema Arbeitsplätze im Vordergrund. Erstens an den Ständen der Qualifizierungsprojekte, zweitens in den Workshops des Aktionstages. Einer will mit dem Thema „Öffentlich geförderte Arbeitsplätze in Betrieben“ arbeitslose Frauen und Betriebe ansprechen, gleich zwei widmen sich dem Kampf gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Weitere Themen: Geburtshilfe, Gewalt gegen Lesben, Schutz vor Taschendiebstählen, Frauen in China.

Und weiter geht's im Programm: Am 6. März wird unter dem Titel „Frauen als Fremde unter uns“ eine Ausstellung über Ausländerinnen eröffnet. Am 7. März berichten zwei Zeitzeuginnen über ihr Überleben im KZ Ravensbrück. Weil sich am 8. März die Frauenveranstaltungen in allen Bezirken gegenseitig Konkurrenz machen, ist für diesem Tag „nur“ eine Diskussionsrunde mit der Frauen- und der Ausländerbeauftragten und ein Auftritt des Frauenkabaretts „SweetWittchen“ geplant. Einige weitere notwendigerweise flüchtige Notizen aus dem Veranstaltungskalender: Die Volkshochschule bietet eine Stadtrundfahrt zur Geschichte der Frauenbewegung an, Expertinnen diskutieren über „Pflegeversicherung – den Preis zahlen die Frauen?“, die Professorin Ilse Kokula berichtet über lesbische Frauen im „Lila Charlottenburg“ der Weimarer Zeit.

An vier Tagen wird Bildung besonderer Art geboten: „Auf den Spuren der Göttinnen“ wandeln feministische Führerinnen durch das Vorderasiatische und das Ägyptische Museum, und das Bauhaus-Museum bietet ebenfalls eine Frauenführung an. Weil ähnliche Veranstaltungen im Vorjahr restlos überfüllt waren, ist diesmal eine Anmeldung bei der Volkshochschule erforderlich. Ute Scheub

Programm bei der Frauenbeauftragten erhältlich; Tel. 3430-2690

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