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Ökoworkshoppen mit dem Umweltsenator

■ Fritz Vahrenholt suchte und fand die „Herausforderung Klimaschutz“

„Viele Hamburger“, klagt Umweltsenator Fritz Vahrenholt, „halten die Agenda 21 wohl für ein Versicherungsunternehmen“. Doch das in Rio verabschiedete Welt-Klimaschutzprogramm, an dem sich Hamburg mit der Unterzeichnung der sogenannten Aalborg-Charta beteiligt (taz berichtete), sei „die Tagesordnung des 21. Jahrhunderts“. „Kein Unternehmen, keine Behörde, kein Bürger“ dürfe sich der „Herausforderung Klimaschutz entziehen“, mahnt Umweltapostel Vahrenholt.

Dafür, daß die Agenda 21 zukünftig weder mit der Iduna noch mit der Bank 24 verwechselt wird, sollen drei Öko-Foren samt begleitendem Medien-Tamtam sorgen, von denen das erste am Samstag ab 10 Uhr im Bürgerhaus Wilhelmsburg stattfinden soll.

Während der Bauch der BesucherInnen zwischen Schweinegeschnetzeltem und Gemüseplatte wählen kann, muß sich daß Hirn zwischen fünf verschiedenen Arbeitsgruppen – pardon „Work-shops“ – entscheiden. Im Angebot sind die Themen Solarenergie und Stromsparen, Klimaschutz in Bau und Verkehr oder auch „Nord-Süd Know-How-Transfer“. Ein bißchen maßlos: Während Vahrenholt bei der Präsentation des Forums erneut über sein Leib-und-Magen-Thema – „was die Abschaltung der Stand-By-Schaltung des Fernsehers zur Rettung des Weltklimas beitragen kann“ – dozierte, fehlt auf der Tagesordnung der Veranstaltung (und wohl auch des 21. Jahrhunderts) das Thema Energiesparen bei der Industrie – die in Hamburg immerhin rund zwei Drittel des Stroms frißt.

Über prima Klima dürfen am Samstag VertreterInnen von Greenpeace und Electricitätswerken, Umweltinstituten und Verbraucherschutzverbänden referieren und diskutieren. Problem für alle Kurzentschlossenen: Die Anmeldefrist lief Anfang Februar aus. Doch wer einmal mit dem Umweltsenator ökoworkshoppen will, hat noch weitere Chancen: Am 13. April findet Forum Nummer zwo („Zukunftsträchtiges Produzieren und Konsumieren“) statt, bevor das dritte Forum („Grün und Natur in der Stadt“) die Veranstaltungsreihe abrundet. Marco Carini

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