: Pauli goes Volkspark
Uli Maslo polterte munter drauf los: „Wettbewerbsverzerrung durch den DFB“ stellte St. Paulis Coach fest. Grund ist der Eifer des Deutschen-Fußball-Bundes, der das ausgefallene Spiel gegen Freiburg bereits für morgen (20 Uhr) neu ansetzen möchte – was am Heiligengeistfeld nicht gerade mit Wohlwollen registriert wird.
Denn daß der Millerntorrasen bis Dienstag bespielbar wird, ist praktisch ausgeschlossen. „Kein Wetter dieser Welt kann die Bedingungen so schnell verbessern“, meint Vizepräsident Christian Hinzpeter skeptisch. Heute vormittag wird die DFB-Platzkommission den Acker nochmals prüfen. Sollte sie die Unbespielbarkeit des Platzes feststellen, ziehen die Grashüter auf der Suche nach geeignetem Boden weiter – ins Volksparkstadion.
Ein gellender Aufschrei: Ist die HSV-Heimstätte für Paulianer – mindestens – die Vorhölle. Doch der gelernte Jurist Hinzpeter denkt weiter. Stürmer Thomas Sobotzik ist die Vorhut gegen den Umzug in den Hades. Seine Nominierung für das morgige Spiel der U-21-Nationalauswahl gegen Portugal „wäre beim DFB ein Argument“, hofft Hinzpeter, „um nicht am Dienstag antreten zu müssen“.
Schön, einen Spieler zu haben, dessen Leibchen solche Händel ermöglicht. Aber ist der eigentliche Skandal nicht, daß die Braun-Weißen im neuen Jahr noch kein Heimspiel austragen konnten? Wo bleiben die DFB-Subventionen für eine Rasenheizung? Wettbewerbsverzerrung! Oder vielmehr: Tausche Sobo gegen Radiatoren. Wenn auch das nicht klappt, hilft nur die letzte Drohung: Sofortiger Rückzug aller Paulianer aus sämtlichen Nationalkadern. Keinen Strom und keinen Mann für diesen Verband! folk
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