Erneut reißen die Löwen nichts

■ Der erste kleine Favorit ist raus: Das Achtelfinal-Aus in Kassel gefährdet Eishockey-Unternehmen Frankfurter Lions

Frankfurt/Main (dpa) – Seit Dienstag, 21.55 Uhr, ist Stille eingekehrt bei den Verantwortlichen der Frankfurter Löwen. Nach dem 1:2 und damit der dritten Niederlage in Serie gegen Kassel haben die Hessen wie der SC Riessersee (0:3 gegen Düsseldorfer EG), die Krefeld Pinguine (0:3 gegen Ratingen) und die Kaufbeurer Adler (0:3 gegen Preussen Berlin) die Saison vorzeitig beendet.

Bereits im Vorjahr war in Frankfurt früh Publikumslaufen statt Play-off angesagt: Der frühe Kassensturz hat die Kalkulationen von Geschäftsführer Gerhard Schröder ins Wanken gebracht. Mindestens drei (eingeplante) Heimspiele sind den Lions durch den verpaßten Einzug in das Viertelfinale entgangen. Das ist allein an Eintrittsgeldern ein Verlust von knapp einer Million Mark. Werbeeinnahmen sind noch nicht einmal eingerechnet.

In Kassel war der Vorstand samt Geschäftsführer Schröder nicht in der Lage, etwas über die Zukunft des Klubs zu sagen. Daß der Trainer Pjotr Worobjew daran glauben muß, ist aber stark anzunehmen. Nicht zuletzt die Sprachschwierigkeiten hatten den Russen isoliert. Auch seine taktischen Ansichten fanden selten eine Mehrheit. Da an die Viertelfinal-Saisonvorgabe des Vorstands für den Coach auch die Spendierfreudigkeit der Sponsoren geknüpft war, mulitipliziert sich nun der Verlust. Die vorsaisonalen Investitionen, die auf rund neun Millionen Mark geschätzt werden, haben sich ebensowenig ausgezahlt wie zusätzliche kurzfristige Verpflichtungen.

Woran es lag? Kassels Hans Zach sagt hierzu: „Wir haben ein Team mit weniger Talent, aber größtem Herz. Mit Talent allein kann man im Play-off nicht gewinnen.“ Aus den Stars Robert Reichel und Jiri Lala und dem Rest wurde auch heuer kein Team.