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CDU will tricksen

■ Liepelt: Ausschußmitglieder wählen

Für die bündnisgrüne Abgeordnete Renate Künast ist es ein „Windei“. Der CDU-Fraktionsgeschäftsführer Volker Liepelt meint es aber ernst: Das bisherige Verfahren zur Bildung der Ausschüsse im Abgeordnetenhaus sei „verfassungswidrig“.

Laut Geschäftsordnung werden die Ausschußmitglieder von den jeweiligen Fraktionen benannt. Sie müßten aber, so Liepelt gestern, nach Artikel 44 der Verfassung gewählt werden. Nach Ansicht von Künast stellt Liepelts Vorstoß den Versuch dar, die Rechte der Opposition einzuschränken. Möglich wäre es dadurch in Zukunft, mißliebige Abgeordnete von den Ausschüssen fernzuhalten. Künast wies darauf hin, daß die Ernennung von Abgeordneten keinesfalls verfassungwidrig, sondern seit Jahrzehnten gängige Praxis sei. Sie verwies auf entsprechende Passagen im Verfassungskommentar von Pfennig/Neumann.

Die vom Regierenden Bürgermeister Diepgen gewünschte Änderung des Verfassungsschutzgesetzes wird die SPD nicht mitmachen. Diepgen hatte gefordert, die Mitglieder des Verfassungsschutzausschusses künftig wählen zu lassen und die bisher freiwillige Überprüfung durch den Verfassungsschutz obligatorisch zu machen. „Ich ändere doch nicht ein Gesetz, nur weil ein Mitglied des Verfassungsschutzausschusses den Affen spielt“, sagte SPD-Fraktionschef Böger in Anspielung auf den PDS- Abgeordneten Freke Over, der angekündigt hatte, die Arbeit des Ausschusses transparent zu machen. Es gebe auch die Möglichkeit, so Böger, Over Geheimakten vorzuenthalten. Severin Weiland

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