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Flugzeug wird Auto als Klimakiller überholen

■ Heute beginnt in Berlin die 30. Internationale Tourismusbörse, die größte der Welt

Berlin (dpa) – In den Hallen unter dem Berliner Funkturm beginnt heute die 30. Internationale Tourismusbörse (ITB). 6.125 Aussteller aus 176 Ländern sind mit Angeboten für sonnige Badestrände, einsame Naturlandschaften, Abenteuerreisen und Fahrten zur Selbstfindung auf dem „weltgrößten Reisemarkt“ (Berliner Eigenlob) vertreten. Wer am international boomenden Reisemarkt teilhaben möchte, muß angeblich auf dieser Messe präsent sein. Dies gelte für internationale Reiseanbieter und heimische Urlaubsregionen gleichermaßen.

Im nächsten Jahrtausend werde das Flugzeug das Auto als Klimakiller Nummer eins überholen, warnte dagegen der Verkehrsclub Deutschland (VCD) gestern mit Blick auf den ansteigenden Flugverkehr. Auf das Konto der Deutschen gingen pro Jahr 13 Millionen touristische Fernflüge.

Erstmals beteiligt sich Georgien offiziell mit seiner Fremdenverkehrsorganisation. Trotz leicht erweiterter Ausstellungsfläche wird es nach Angaben von Messechef Manfred Busche eng auf der ITB. 4.841 ausländische Aussteller bedeuten ein Plus von 20 Prozent. Reisen steht ganz oben auf der deutschen Wunschliste. Gut 52 Prozent der Deutschen haben für dieses Jahr eine Urlaubsreise geplant, erläuterte Gerd Hesselmann vom Deutschen Reisebüro-Verband. 75 Prozent ziehe es zu ausländischen Zielen. In heimischen Ferienregionen ist spürbar, daß die Bundesbürger nicht am, sondern im Urlaub sparen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Fremdenverkehrsverbandes, Jürgen Werner. Für das laufende Jahr erwarte der Verband, von der anhaltenden Reiselust der Deutschen ebenfalls etwas mehr zu profitieren.

Die Zahl der Reisen stieg nach Expertenangaben 1995 weltweit um 3,8 Prozent auf 567 Millionen. Rund um den Globus hingen 212 Millionen Arbeitsplätze von der Reisebranche ab, in der Europäischen Union seien es 19,4 Millionen Stellen. Wie eventuelle Steuereinnahmen zur Förderung der touristischen Infrastruktur verwendet werden können, soll auf der ITB diskutiert werden.

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