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Gut zu wissen Lokalkoloratur

Seine Wiederkehr ist so unausweichlich, wie die Politik schlecht und verdorben ist: Markus Wegner, Retter der Demokratie, Anwalt der Politik- und Parteiverdrossenen und Rächer ungehörter Schluchzer ist wieder da. Nachdem der CDU-Dissident und Statt-Partei-Gründer von der eigenen Statt-Gefolgschaft vor die Tür gesetzt wurde – fast wäre Rot-Grau gescheitert –, war die nasale Nörgelstimme nur noch selten in der Öffentlichkeit zu hören. Doch gestern startete Wegner durch zu einem Comeback: Er feierte die Entstehung eines neuen Querulantenvereins: Fobü – Forum Bürgerinnen und Bürgerbewegung Hamburg. Geklaut ist die Idee auch noch. Denn die „Foren“ sind eine ostdeutsche Tradition aus der Demokratiebewegung. Vorsichtshalber steht Wegner auch nicht in der ersten Reihe des frisch aus der Taufe gehobenen Quasselclubs. Noch nicht. Doch die Parolen sind so wegnerisch-allgemeingültig wie einst die der auf ihn zugeschnittenen Statt Partei: „Signal gegen Politikverdrossenheit“, eine „lebendige und bürgernahe Demokratie“, nicht zu vergessen die Überparteilichkeit und Unabhängigkeit. Klingt alles wie schon mal gegessen und schon mal gescheitert. sim

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