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Hochhuth wiegelt ab

■ Rolf Hochhuth will Autonomie des Berliner Ensembles respektieren

Der Dramatiker Rolf Hochhuth, neuer Miteigentümer am Grundstück des Berliner Ensembles, will auf keinen Fall die „künstlerische Autonomie“ des Theaters gefährden. Ein Gespräch mit dem Intendanten Martin Wuttke habe ihn überzeugt, daß es besser sei, sich aus der nach seiner Mutter benannten Ilse-Holzapfel- Stiftung zurückzuziehen, sagte er gestern vor dem Kulturausschuß des Abgeordnetenhauses.

Der Stiftung war das Grundstück aus jüdischem Besitz Anfang März vom Amt zur Regelung offener Vermögensfragen zugesprochen worden. Die Eintragung ins Grundbuch wird laut Hochhuth in vier Wochen erfolgen. Niemand solle sagen können, er habe sich durch das „Kellergeschoß eingeschlichen“. Er stelle „kein Sicherheitsrisiko“ für das BE dar. „Wer den Mietvertrag abschließt, soll mich nicht tangieren.“ Er gehe jedoch davon aus, daß der bestehende Pachtvertrag für zehn Jahre weiterverlängert wird. Als bisheriger Pächter hatte das BE seit Dezember 1962 eine jährliche Miete von 60.000 Mark gezahlt, allerdings für das gesamte Gelände. Das der Holzapfel-Stiftung zugesprochene Eigentum bezieht sich nur auf das Theatergebäude.

Auf die Probleme einer „Interessenkollision“ machte Intendant Wuttke aufmerksam. Wenn Hochhuth Vorsitzender der Holzapfel- Stiftung bliebe, sähe er Schwierigkeiten, Stücke des Dramatikers zu spielen. Er forderte Kultursenator Peter Radunski (CDU) auf, den 1997 auslaufenden Subventionsvertrag möglichst schnell zu verlängern. Bisher erhielt das BE jährlich rund 23 Millionen Mark Zuschüsse. 932.000 Mark sollen jetzt weggekürzt werden. dpa

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