: Eine "kriminelle Vereinigung"? -betr.: "Männer-Sinfonie in Rot und Creme", taz vom 9.1.1995
Betr. „Männer-Sinfonie in Rot und Creme“, 9.1.95
In Eurem Bericht über das obige „farbenprächtige Schauspiel“, wie Ihr es nennt, hätten zumindest einige Zahlen über die ungeheuren Verbrechen dieser Institutionen nicht fehlen dürfen. (...) Ihr könnt die Kriminalgeschichte der Kirchen nicht einfach unter den Tisch fallen lassen, indem Ihr über die Farben der Röcke berichtet, die die Typen trugen.
Besonders die Frauen haben unter diesen kirchlichen Verbrechern einen Blutzoll entrichten müssen, der u.a. zur Folge hatte, daß in manchen Dörfern gar keine Frauen mehr lebten. „Da wir nun die alten nahezu erledigen und hinrichten ließen“, schreibt der Landgraf von Darmstadt 1582 an seinen Gesandten beim Reichstag in Augsburg, „so geht es jetzt an die jungen“.
Die Evangelische Kirche stand ihrer katholischen Schwester, wie Jepsen sie zu nennen pflegt, was Morden und Rauben betraf, in nichts nach. „Steche, schlage und würge sie, wer da kann“, sagte Luther über die Bauern. Und über die Frauen: „Hexen sollen auch dann verbrannt werden, wenn sie keinen Schaden anrichten“. (...)
Das ist lange her, meint Ihr? Die Katholische Kirche sitzt immer noch auf dem geraubten Besitz und ist mittlerweile nicht nur Besitzerin der größten Bank, sondern auch des größten Grundbesitzes in der Welt. Auch der liebe Ansgar wird damals seinem Bruder im Herrn, Pius XII, der bei seinem Tod 1958 ein Privatvermögen von 80 Millionen hinterließ, im Rauben in nichts nachgestanden haben. Sandra Holler
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