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Krieg Israels gegen Hisbollah

■ Israel verstärkt Angriffe gegen Islamisten. Hisbollah greift mit Raketen Israel an. Massenflucht im Libanon

Beirut (AFP/taz) – Die israelische Luftwaffe hat gestern ihre Angriffe auf Libanon verstärkt, ohne jedoch die Hisbollah- Attacken auf Nordisrael unterbinden zu können. Unter anderem bombardierten israelische Hubschrauber am Nachmittag ein Munitionsdepot der syrischen Streitkräfte in der Nähe von Beirut. Zuvor hatte Israel nach Angaben der libanesischen Polizei in mehreren Wellen südlibanesische Ortschaften angegriffen. Die Hisbollah beschoß mehrmals den Norden Israels.

Nach Angaben der libanesischen Polizei waren die israelischen Angriffe gestern bedeutend stärker als am Donnerstag, als die Luftwaffe erstmals seit 14 Jahren Vororte Beiruts bombardiert hatte. Bei den Angriffen wurden nach libanesischen Angaben fünf Zivilisten und zwölf syrische Soldaten verletzt. Die israelischen Hubschrauber hätten die schiitischen Vororte von Beirut in mehr als drei Wellen bombardiert. Bei Angriffen auf die Beka'a- Ebene wurden vier Menschen getötet.

In Südlibanon richteten sich die Angriffswellen der israelischen Armee vor allem gegen Raschidije und Jater in der Region um Tyrus. Ihre Aufforderung an südlibanesische Einwohner, ihre Orte zu verlassen, begründete die israelische Armee damit, daß diese „sehr massiv bombardiert“ würden. Die Warnung wurde per Rundfunk und auf Flugblättern verbreitet. Sie richtete sich auch an die 60.000-Einwohner-Stadt Nabatije. Zehntausende Familien flüchteten Richtung Norden. Auf den Straßen nach Tyrus und Sidon bildeten sich lange Autoschlangen.

In israelischen Militärkreisen hieß es, die Angriffe auf Ziele in Libanon würden „mindestens eine Woche“ lang fortgesetzt. Im Verteidigungsministerium in Tel Aviv wurde ein Krisenstab eingerichtet. Bei den Angriffen der Hisbollah schlug unter anderem in Kyriat Schmona eine Rakete in ein Hotel ein. Nach israelischen Angaben ging eine dritte Raketensalve am Nachmittag in Nordisrael nieder. Seite 8

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