Ausstellung der Kunsthalle: Der Rahmen ist das halbe Bild

Die aktuelle Kunst verzichtet meist ganz auf ihn und Reproduktionen lassen ihn einfach weg: den Bilderrahmen. Dabei ist er es, der das Bild als Fenster zur Welt vorstellt und – ob hell, gold oder ornamentiert – nicht unwesentlich beeinflußt. In der von Thomas Sello zusammengestellten Ausstellung wird Geschichte und Variantenreichtum dieses selbstverständlichen Teils der Bilder beleuchtet. Vom Werkzeug der Rahmenmacher und Vergolder bis zu den Versuchen der Künstler, den Rahmen durch Gestaltung ganz mit dem Bild zu verschmelzen, handelt die Ausstellung im Sockelgeschoß der Kunsthalle, an die sich ein numerierter Rundgang anschließt. In einem von der „Interdisziplinären Computerei“ der HfbK zusammengestellten Computerprogramm kann der Besucher zudem Bilder und Rahmen tauschen. Wie anders das Bildlicht wirkt, wenn sich ein Rembrandt im Delaunay-Rahmen und Delaunay im historistischen Goldrahmen wiederfindet, lassen obige Fotos ahnen. H. Schiff Kunsthalle, bis 28. 4., Katalog bei Dölling und Galitz, 9,80 Mark