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Proteste gegen Scientologen

■ Kritik an Tagung im Forum-Hotel. Polizeieinsatz gegen Protestierer

Gegen die Großveranstaltung der Scientology-Organisation „World Flag Tour“ am Samstag abend im Forum-Hotel demonstrierte die Initiative „Mieter gegen Scientology“. Auf der Tagung wollte der aus den USA eingeflogene Sekten-Kader Ron Segal 250 Scientologen erklären, wie sie es bis zum Jahre 2000 zur höchsten religiösen Stufe eines „Operierenden Thetan“ bringen könnten. An den Senat richteten die Demonstranten die Forderung, ähnlich konsequent gegen die Scientologen vorzugehen wie in Hamburg. Das Forum-Hotel stellte Anzeige wegen Hausfriedensbruchs. Die Polizei stellte die Personalien von fünf Personen fest. Vertreter des Forum-Hotels wollten sich nach der Veröffentlichung der Tagung durch die taz am Freitag nicht mehr offiziell gegenüber den Medien äußern. Der Wirtschaftsdirektor des Hotels sagte allerdings, daß er die Hetze gegen Gruppen wie Scientology für ein typisch deutsches Problem halte.

Sowohl das Forum-Hotel, als auch die Interconti-Gruppe, zu der das Hotel gehört, hatten die Tagung des Sektenkonzerns damit begründet, daß man keine Religionsgemeinschaft diskriminieren dürfe.

Die sektenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Renate Rennebach, hatte das Forum- Hotel noch am vergangenen Freitag in einem offenen Brief aufgefordert, „diese Entscheidung zu überdenken“. Bereits 1994 hätten die Innenminister der Länder festgestellt, daß es sich bei Scientology um eine Organisation handelt, „die unter dem Deckmantel einer Religionsgemeinschaft Elemente der Wirtschaftskriminalität und des Psychoterrors gegenüber ihren Mitgliedern mit wirtschaftlichen Betätigungen und sektiererischen Einschlägen vereint“. Rennebach forderte das Hotel auf, sich dem Beispiel zahlreicher anderer Unternehmen und Verbände anzuschließen und Scientology jegliche Form der Untersützung zu verweigern. Die Geschäftsführung nahm zu dem offenen Brief von Rennebach keine Stellung.

Proteste gab es auch vom Betriebsratsvorsitzenden des Forum- Hotels, Andreas Schlenz. Gegenüber der taz sagte Schlenz, er habe die Entscheidung der Geschäftsführung „mit Bestürzung“ zur Kenntnis genommen. Schlenz warf der Geschäftsführung „unverantwortliches Verhalten“ und „gesellschaftspolitisches Desinteresse“ vor. Uwe Rada

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