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Unterm Strich

Der Kampf geht weiter: Massive Vorwürfe gegen Moskau hat der Direktor des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte, Prof. Wilfried Menghien, in Sachen „Beutekunst“ erhoben. „Ich bin enttäuscht und glaube, daß man mit der bisherigen Zurückhaltung nicht weiterkommt“, sagte Menghien in einem Spiegel-Interview über das bislang ergebnislose Tauziehen um Heinrich Schliemanns Troja-Funde. „Man muß jetzt sagen, wie es ist: Die Stücke, die jetzt in Moskau ausgestellt werden, haben die Russen nach Kriegsende, im Mai 1945, in Berlin erbeutet und fast 50 Jahre lang im Puschkin-Museum versteckt.“ (Ein Bericht folgt morgen). Die Rechtslage sei eindeutig. „Nach den internationalen Konventionen über Beutekunst stehen die Sachen uns zu.“ Der Direktorin des Moskauer Puschkin-Museums, Irina Antonowa, warf der Berliner Museumsdirektor einen nicht sehr ausgeprägten Willen zur Zusammenarbeit vor. Generell meinte er über die russischen KollegInnen: „Die tun alle so, als sei der Krieg erst vorgestern beendet worden.“

Der Schriftsteller Fritz Rudolf Fries („Der Weg nach Oobliadooh“, „Alexanders neue Welten“) soll laut Focus seit 1972 dem DDR- Ministerium für Staatssicherheit als informeller Mitarbeiter „mit Feindberührung“ gedient haben. In seiner neuen Ausgabe berichtet das Magazin, Fries habe die Aufgabe gehabt, die westliche Literatur- und Verlagsszene auszuforschen. Dies gehe aus Akten der Gauck- Behörde hervor. In einem Umfang, der alle bisherigen Beispiele übertreffe, soll der 60jährige Autor über Freunde und Kollegen, darunter Wolf Biermann, Sarah Kirsch, Jurek Becker, Klaus Schlesinger, Christa Wolf und Günter Kunert berichtet haben. Unter dem Deckmantel des PEN sei Fries, der am 19. 5. 1935 in Bilbao geboren wurde und 1942 nach Deutschland kam, von der DDR-Auslandsspionage gezielt „beauftragt und instruiert“ worden.

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