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Danke, Jürgen, Kopf hoch, Matthias!

■ HSV erreicht trotz 25:3-Ecken für Dortmund ein 1:1 beim BVB

Dieses Bundesligaspiel wird Hasan Salihamidzic so bald nicht vergessen. Nicht, weil der Jungprofi am Sonnabend in Dortmund einer der Besten beim Hamburger SV gewesen ist. Auch nicht, weil der 19jährige live bei der Einweihung des Haupttribünen-Oberrangs im Westfalenstadion dabei sein durfte. Nein, ewig unvergeßlich wird dem Hamburger Angreifer dieser Kick bleiben, weil er von niemand geringerem als Matthias Sammer kurz vor der Pause berührt wurde: touched by the hand of the national-libero. Wow, so etwas erzählt man auch noch in 30 Jahren gerne weiter.

Genaugenommen war es die 44. Spielminute, als der Bosnier schneller war als der gebürtige Dresdner. Kurz hinter der Strafraumgrenze hatte Sammer Sali dann doch noch eingeholt, ihn, wie gesagt, ominös berührt und so gestoppt – regelwidrig jedoch. Harald Spörl schoß sich mit dem Strafstoß zum 1:1 auf Platz vier der Torjägerliste.

Dankbar für dieses besondere Erlebnis muß der ehemalige bosnische U-16-Nationalspieler Jürgen Kohler sein. Der Bundesberti-Manndecker mußte wegen einer Kapselverletzung aussetzen. Welch ein Glück für Salihamidzic. Hätte Jürgen K. gespielt, wäre dieser vermutlich für ihn zuständig gewesen. Dann wäre das große Talent vom Grätschenkönig Kohler einfach nur lieblos umgeruppt oder weggesenst, statt von Sammer elegant zufallberührt worden. Danke, Jürgen, Kopf hoch, Matthias! cleg

Borussia Dortmund: Klos – Sammer – Cesar, Kree – Reuter (76. Wolters), Freund, Zorc, Tretschok (73. Berger), Heinrich – Chapuisat, Riedle

Hamburger SV: Golz – Schnoor – Henchoz, Rose – Fischer (89. Riedel), Spörl, Hartmann, Albertz, Hollerbach – Salihamidzic (62. Breitenreiter), Bäron

Zuschauer: 48 800 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Riedle (39.), 1:1 Spörl (44./Foulelfmeter)

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