Paragraphenreiter

■ Kicker pochen auf Vertragsverlängerung

Der ominöse Paragraph 11 hat nun auch Hamburgs Profifußball im Griff. Mit Dieter Schlindwein und Ralf Becker vom FC St. Pauli bzw. Carsten Kober und Marijan Kovacevic haben gleich vier Berufskicker die juristische Notleine gezogen. In Paragraph 11 der DFB-Standardverträge ist geregelt, daß sich ein Kontrakt automatisch um ein Jahr verlängert, wenn sich die Transferbestimmungen ändern sollten. Dies war nach dem EU-Urteil im Fall Bosman der Fall.

Die Kicker, die allesamt in den Planungen ihrer Trainer keine Rolle mehr spielen, wollen durch diesen Schritt ihren Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung sichern. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, erklärte Kober. Ernsthafte Probleme dürfte es jedenfalls nicht geben, alle Spieler gehen davon aus, einen neuen Verein zu finden. Bei Eisen-Dieter gibt es mit dem Zweitligisten SV Waldheim sogar einen konkreten Interessenten.

Ansonsten laufen die Vorbereitungen aufs Derby am Sonntag wie geschmiert. HSV-Präsident Uwe Seeler übt sich dabei auf seine ganz spezielle Weise. „Wir müssen versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen“, gab Euch Uwe, wie ihn die Fans des FC St. Pauli nennen, ein Spitzen-Bonmot zum Besten. Sollte das Derby nur halb so lustig werden wie die gestrige See-lergensie, wäre ein unterhaltsamer Abend garantiert. cleg/lno

Alles Wesentliche zum Derby morgen auf zwei Extra-Seiten.