: Unsere Uni-Klinik soll schöner werden
■ UKE-Chefärzte versprechen Modernisierung, Aufklärung und ein Sorgentelefon
Alles wird gut, versprachen Fritz Jänicke, Chef der UKE-Frauenklinik, und Winfried Alberti, Chef der Strahlentherapie, gestern in strahlend weißen Ärztekitteln vor der Presse: Die Frauenklinik soll schöner, moderner und hygienischer werden, Patientinnen sollen über jeden Schritt der Therapie aufgeklärt werden, um selbst entscheiden zu können, welchen Risiken sie sich aussetzen wollen, Ausbildung und Weiterbildung der Ärzte sollen verbessert, mehr Transparenz zwischen den Führungsebenen eingeführt werden und externe und interne Qualitätssicherung Fehler vermeiden helfen.
Das versicherte der neue Chef der 40 ÄrztInnen der Frauenklinik, Fritz Jänicke, der seit Anfang April Nachfolger von Heinrich Maaß ist. Der Spezialist für Tumorbiologie will damit das durch den „Strahlenskandal“ angekratzte UKE-Image wieder aufpolieren. Eine Bedingung für seinen Wechsel von der Frauenklinik der TU München ans UKE war für ihn unter anderem eine Sanierung der Frauenklinik gewesen. Der ärztliche Direktor Heinz-Peter Leichtweiß kündigte an, daß damit bereits Ende 1997 in der Abteilung Geburtshilfe begonnen werde. Die Modernisierung erfolgt im Rahmen des UKE-Gesamtsanierungsprogramms, das auf zwölf Jahre angelegt ist und rund zehn Millionen Mark pro Jahr kostet.
Winfried Alberti, der im Januar das nicht gerade leichte Erbe des skandalträchtigen Strahlentherapie-Chefs am UKE, Klaus-Henning Hübener, und des Leiters der gynäkologischen Radiologie, Hans-Joachim Frischbier, angetreten hat, warb um Vertrauen. Er versprach einen Neuanfang in beiden Kliniken, in denen PatientInnen künftig nach neuesten nationalen und internationalen Standards betreut werden sollen. In regelmäßigen „Tumorkonferenzen“ sollen alle an der Behandlung beteiligten Ärzte zusammenkommen und über die Therapie beraten. Sämtliche PatientInnendaten über Heilungsprozeß und Nebenwirkungen sollen gesammelt werden, um Konzepte überprüfen zu können. Auch an der Nachsorge beteiligte niedergelassene Ärzte sollen miteinbezogen werden. Bislang fehlten solche Daten für die gynäkologische Radiologie, wie Alberti erklärte.
Deshalb bittet er alle UnterleibskrebspatientInnen, die zur Frischbier-Ära behandelt wurden, sich in der gynäkologischen Radiologie zu melden. Das verlorene Vertrauen in die Strahlentherapie will er auch mit Hilfe eines Sorgentelefons ( Patricia Faller
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