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Slowakische Pressefeinde

■ Komitee zum Schutz von Journalisten kritisiert Regierung Meciar

Bratislava (taz) — Die regierungsnahen Medien in der Slowakei sind empört, aber auch oppositionelle Journalisten sind nicht gut auf das Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) zu sprechen. Die New Yorker Organisation hatte zum internationalen Tag der Pressefreiheit am vergangenen Freitag eine Liste der weltweit zehn „größten Feinde der Presse“ veröffentlicht und auf den zehnten Platz den slowakischen Premierminister Meciar gesetzt. Begründung: In der Slowakei würden die Medien unterdrückt und nach Belieben Journalisten entlassen.

Angeführt wird die Liste von Dschamal Situni, dem Chef der algerischen Killergruppen GIA. Dann folgen Deng Xiaoping aus China und der nigerianische Diktator Abacha. Auf Platz vier liegt der türkische Premier Mesut Yilmaz, gefolgt vom tadschikischen Präsidenten Rachmonov, seinem indonesischen Amtskollegen Suharto und dem kubanischen Revolutionsführer Castro. Der saudische König Fahd und Kenias Staatschef Arap Moi liegen auf den Rängen acht und neun. Die regierungsnahe Tageszeitung Slovenska Republika hat bereits eine Schuldige an der Aufnahme Meciars in die Liste ausgemacht: Kati Marton, Mitarbeiterin des CPJ und Ehegattin des US-Diplomaten Richard Holbrooke. Sie ist Ungarin. Dietmar Bartz

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