■ beiseite: Raven für die Ewigkeit
Hering und Erdbeeren, Babys und klassische Konzerte. Es gibt Dinge, die gehen scheinbar nicht zusammen. Wider alle Erwartungen fügt sich dann doch noch manches. Jüngst geschehen bei der Auseinandersetzung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg mit einem Veranstalter für Techno-Partys.
Zum Vorspiel: Nach einer Entscheidung vom 7. März (siehe taz v. 8. März) hatte Bernd Cunze das „Crusade“-Projekt trotz positiver Resonanz der entsprechenden Gemeinden zurückgezogen, da sich zu den Bedenken der evangelischen Kirche auch das Bundesumweltamt mit neuen Lärmschutzauflagen gesellte.
Nun wird Techno doch Einzug in zwei Berliner Kirchen halten. Am 1. Juni wird in der Matthäus- kirche „Eternal Rave“ erschallen, und vom 31. Mai bis 2. Juni wird die Luisenkirche „Techno-Messen“ zelebrieren. Eine Art Multimedia-Veranstaltung ist geplant: Die Worte der Bibel sollen auf Leinwände projiziert werden, in der Matthäuskirche wird außerdem eine Performance-Gruppe auftreten (mit postmodernen Krippenspielen?).
Ziel der Veranstalter ist es weniger, eine Party mit sakralem Charakter aufzuziehen, als vielmehr biblische Elemente zu transportieren. Die ursprüngliche Idee, eine Messe in Diskos abzuhalten, hat man schlicht umgedreht – nun werden sakrale Räume mit dröhnenden Rhythmen beschallt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen