: Wille unterschätzt
■ Spitzensport: Mentaltraining statt Doping
Der Kopf wird im Spitzensport noch zu wenig trainiert. Darüber herrschte bei der Diskussion „Die Kopfseite der Medaille“ in Hamburg Einigkeit. HochleistungssportlerInnen müßten verstärkt mental trainieren, um Reserven des Körpers mit legalen Mitteln zu aktivieren, forderte der Münchner Sportpsychologe Dieter Hackfort: „Wir unterschätzen den Willen eines Menschen noch völlig.“
Entscheidend für einen Sieg sei die bessere Bewältigung der jeweiligen Streßsituation. „Als Gewinner braucht man den Killer-Instinkt“, bekannte der österreichische Formel-1-Fahrer Gerhard Berger. Tennisspieler Carl-Uwe Steeb riet von Gefühlen ab: „ Wenn einer fünf Asse schlägt, darf ich nicht überrascht sein.“
„Die Methoden des sauberen Sports sollten viel mehr erforscht und gefördert werden“, meinte Hackfort. Er sieht aber auch Probleme beim Einsatz von Psychologen: „Bei vielen Athleten müssen erst einmal Hemmschwellen abgebaut werden. Wir sind keine Hexenmeister oder Handaufleger.“ Zu kurz komme auch die psychische Verarbeitung eines Wettkampfes: „Man freut sich viel zu lange oder ärgert sich zu lange.“ lno
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen