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Unterm Strich

Der Historiker Renzo de Felice, der international mit seinen Analysen über die zwei faschistischen Jahrzehnte in Italien bekannt wurde, ist im Alter von 67 Jahren gestorben. Das teilte seine Frau Livia de Ruggiero am Samstag in Rom mit. De Felice hat mehr als ein Dutzend Bücher über den italienischen Faschismus veröffentlicht. Auch den antifaschistischen Widerstand hatte er thematisiert und in „Il Rosso e il Nero“ („Die Roten und die Schwarzen“) die in Italien populäre Ansicht relativiert, dieser habe sich in der Bevölkerung auf großen Rückhalt im Kampf gegen Diktator Benito Mussolini stützen können. Besonders seine These, britische Geheimdienstagenten hätten eine Rolle beim Tod Mussolinis gespielt, wurde kontrovers diskutiert. Allgemein wird allein der Resistenza Gefangennahme und Erschießung Mussolinis kurz vor Kriegsende zugeschrieben. Im vergangenen Jahr arbeitete de Felice an der preisgekrönten Fernsehproduktion „Il Giovane Mussolini“ („Der junge Mussolini“) mit.

Noch ist Troja nicht verloren: Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Eberhard Diepgen, hat am Samstag die Ausstellung des Troja-Goldes im Moskauer Puschkin-Museum besucht. Der von den Sowjets am Ende des Zweiten Weltkriegs aus Berlin nach Moskau verbrachte „Schatz des Priamos“ aus der Schliemann-Sammlung wird zum ersten Mal seit 57 Jahren wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Diepgen äußerte sich zuversichtlich darüber, die Ausstellung auch einmal in Berlin sehen zu können. Er bekräftigte die deutsche Forderung nach Rückführung der sogenannten Beutekunst und betonte zugleich, daß der Dialog mit der russischen Seite bald wieder aufgenommen werden sollte. Die Verhandlungen zwischen Bonn und Moskau kommen derzeit nicht voran, das russische Parlament hatte sich im April gegen eine Rückgabe ausgesprochen.

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