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Brechmittel bleibt legal

■ Staatsanwaltschaft stellt sich erneut hinter Amtsarzt

Polizisten und Ärzte in Bremen dürfen weiter ohne Angst vor Strafe das Brechmittel Ipecacuanha an mutmaßliche Dealer verabreichen. Die Generalstaatsanwaltschaft Bremen hat gestern die Beschwerde gegen die Einstellung eines Verfahrens wegen Körperverletzung im Amt zurückgewiesen.

Das Anti-Rassismus-Büro (Arab) hatte im Dezember 1995 ein Ermittlungsverfahren gegen drei Polizeibeamte und den zuständigen Amtsarzt veranlaßt. Sie haben nach Recherchen des Arab einem festgenommenen Mann ungefähr 0,3 Liter Ipecacuanha gewaltsam eingeflößt.

Der Arzt habe den Mann vorher nicht wie vorgeschrieben untersucht und ihm nach dem Brechmittel außerdem zum Brechen reizendes Salz verabreicht. Amnesty International nennt dies eine „grausame, unmenschliche und erniedri-gende Behandlung“. Sie brachte den Beamten kein Ergebnis: Der mutmaßliche Dealer erbrach keine Drogenpäckchen.

Im April hatte die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen die Polizisten eingestellt. In der erneuten Ablehnung heißt es, daß es sich „bei dem Indianersaft“ um eine „aus natürlichen Stoffen gewonnene“ Substanz handle: „Gesundheitliche Nachteile sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen“. ufo

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