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Walmord in Wilmersdorf

■ Bismarck-Denkmal eingeweiht, Protest-Gummiwal erstochen

Heute kommt die Protestfahrt des Tierhilfswerks gegen den Walfang in die Stadt. Gestern wurde einer der friedlichen Riesen in Wilmersdorf hingemeuchelt. Sein Vergehen: Er hatte gegen die Wiedererrichtung des umstrittenen Bismarck-Denkmals (die taz berichtete) protestiert.

Zu dem Vorfall kam es, nachdem die Statue auf dem Bismarckplatz mit Reden des Regierenden Bürgermeisters Diepgen und des Wilmersdorfer Bürgermeisters Wrassmann (beide CDU) eingeweiht worden war. Auch Seine Durchlaucht, Ferdinand Fürst von Bismarck, erwies seinem Uropa die Ehre. Für Jürgen Karwelat von den Wilmersdorfer Bündnisgrünen war die Veranstaltung „eine einzige Realsatire“. Seine Fraktion hatte zum Protest gegen die „Verschwendung von 350.000 Mark öffentlicher Gelder“ aufgerufen, die sie lieber in soziale Einrichtungen gesteckt hätten. Unter dem Motto „Lieber Bismarck-Hering als Bismarck-Statue“ präsentierten sie ihren großen Gummiwal namens „Otto“. Für die rund 150 Gäste, laut Karwelat „überwiegend gesetzte Herrschaften“, eine nicht hinzunehmende Provokation. Um die Würde der Situation zu retten, sah eine Dame in einem kanariengelben Kostüm schließlich keine andere Möglichkeit, als eine Haarnadel zu opfern und sie dem Gummiwal in den Bauch zu rammen. Zwar ging dem Wal die Luft aus, doch gewann die Veranstaltung dadurch fast Happening-Charakter. Tobias Rapp

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