: Unterm Strich
Die Sopranistin Pilar Lorengar ist am Sonntag im Alter von 68 Jahren in Berlin gestorben. Dies teilte die Deutsche Oper Berlin am Montag mit, der Lorengar bis 1991 über 30 Jahre lang angehörte. Die aus Spanien stammende Sängerin war 1958 von Carl Ebert nach Berlin verpflichtet worden. Die Kammersängerin habe das künstlerische Profil der Deutschen Oper entscheidend mitgeprägt, „ja geradezu personifiziert“, heiß es in einem Nachruf der Oper. Mit Gastspielen an allen großen Bühnen der Welt hatte Lorengar ihren internationalen Ruhm begründet. Allein an der New Yorker Metropolitan Opera wirkte sie in mehr als 25 Produktionen mit. In ihrer spanischen Heimat wurde Lorengar mit den höchsten Auszeichnungen geehrt, unter anderem mit dem Isabella-Orden und dem Prinz-von-Asturien-Preis für Kunst. Berlin ehrte Lorengar mit dem Titel Kammersängerin, die Deutsche Oper dankte ihr mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft.
Der Münchner Piper Verlag hat mit sofortiger Wirkung den Neuen Malik Verlag in Kiel übernommen. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Wie Piper am Montag mitteilte, soll der Malik Verlag unter seinem traditionellen Namen und mit den bisherigen Autoren fortgeführt werden. Noch in diesem Sommer sei der Umzug von Kiel nach München geplant. Die Programmleitung übernimmt Tanja Graf, die auch weiterhin literarische Titel für den Piper Verlag akquirieren wird. Der Malik Verlag ist die erste Erwerbung des Piper Verlags, nachdem der schwedische Bonnier-Medienkonzern das Münchner Haus im November 1994 übernommen hatte. Der Kauf des Malik Verlags sei auch als Zeichen neuer Expansionsbereitschaft zu verstehen, wie dpa berichtet. „Wir sind völlig aus den roten Zahlen und brauchen aus Schweden keine Unterstützung mehr“, sagte Verlagssprecherin Sigrid Bubolz auf Anfrage. Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Malik Verlag soll unter Führung von Piper stärker als bisher populär und international ausgerichtet werden. Schwerpunkt bleibe die Belletristik. In den 20er und 30er Jahren zählte der 1917 von Wieland Herzfelde in Berlin gegründete Malik Verlag zu den engagiertesten Unternehmen im linksintellektuellen Kulturspektrum. Zu den Autoren gehörten John Dos Passos, Upton Sinclair, Ilja Ehrenberg, Isaak Babel und Erich Mühsam.
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