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Knall im All

■ Ariane explodiert eine Minute nach Start

Kourou/Bremen (AFP) – 59 Sekunden blieb sie in der Luft – dann explodierte die neue europäische Trägerrakete Ariane5 bei ihrem Jungfernflug in rund 4.000 Meter Höhe. Brennende Trümmer stürzten ins Meer. Ein Sprecher der französischen Raumfahrtagentur CNES in Kourou (Französisch-Guyana) teilte mit, die Rakete sei vom Kontrollzentrum des europäischen Raumfahrtzentrums zerstört worden, weil sie von ihrer vorgesehenen Flugbahn abgewichen sei.

Der für den Startkomplex zuständige Direktor Michel Mignet sprach von einer „immensen Enttäuschung“. Auch die Daimler-Benz Aerospace AG (Dasa) in München war geknickt. „Es herrscht wirklich eine große Niedergeschlagenheit“, sagte Dasa-Sprecher Christian Poppe kurz nach dem Fehlschlag. Zehn Jahre sei an dem Projekt gearbeitet worden. Jetzt müsse schnellstens herausgefunden werden, wo der Fehler gelegen habe.

Der Erstlingsflug der für zwölf Milliarden Mark entwickelten Ariane5 war wegen technischer Schwierigkeiten mehrfach verschoben worden. Sie sollte vier europäische Forschungssatelliten in die Erdumlaufbahn aussetzen. Ariane5 soll beim Bau der internationalen Raumstation Alpha eingesetzt werden.

Es handelte sich bereits um den siebenten mißglückten Flug einer Rakete aus dem Ariane-Programm seit dem ersten Start im Jahre 1979. Bei dem Start sollte es sich um den ersten von zwei Testflügen handeln. Anschließend sollte das neue Trägersystem kommerziell genutzt werden. Der zweite Flug war für den Herbst vorgesehen. Mit der Ariane5 will die europäische Raumfahrtindustrie ihren Spitzenplatz in der kommerziellen Raumfahrt sichern. Seite 2

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