: „Wir werden Markwort nicht aus dem Weg gehen“
■ „Zitty“-Geschäftsführer Ehrhart zu den 15.000 Mark Schmerzensgeld an „Focus“
taz : Das Landgericht hat Sie gestern zur Zahlung von 15.000 Mark Schmerzensgeld an „Focus“-Chefredakteur Helmut Markwort verurteilt. Wird sich „Zitty“ im Falle einer Zahlung weiterhin ein „Focus“-Abo leisten können?
Nikolaus Ehrhart: Ein „Focus“- Abo? Das wird sofort storniert. (lacht) Nein. Wir haben ein Austauschabo, und ich werde dieses Käseteil weiterhin ertragen.
Gehen Sie in Berufung?
Ja. 15.000 Mark kann nicht die Summe sein für so eine Karikatur, die eine Achtelseite im Programmteil im Weihnachtsheft hatte. Das ist kein adäquater Preis, wenn eine Frau Bohley 20.000 Mark bekommt für eine farbige Titelgeschichte im Eulenspiegel (Bohley wurde in einer Fotomontage beim Geschlechtsverkehr mit dem Bundeskanzler gezeigt. Anm. d.Red.)
Wird man Markwort-Karis künftig vergeblich im „Zitty“ suchen?
In dem Zusammenhang natürlich ja. Wir haben im aktuellen Heft wieder eine Karikatur von ihm drin, über die man sich unterhalten kann. Es wird nicht so sein, daß Markwort nicht mehr auftauchen darf. Das wäre ja doof.
Heißt das, daß Markworts Anwalt nicht so schnell arbeitslos wird?
Das ist ja wieder ein kühner Schluß. Wir werden Markwort nach wie vor nicht aus dem Weg gehen. Das Gericht gibt mir 15.000 Mark Strafe, und da sage ich als Kaufmann, also so nicht. Dann machen wir das etwas intelligenter.
Welche Schlüsse ziehen sie aus dieser Entscheidung?
Keine. „Zitty“ macht weiter seinen Stil. Wir werden nach wie vor unsere Unabhängigkeit auch im Karikatur-Technischen servieren. Interview: Barbara Bollwahn
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