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Dramatische Zunahme der schwarzen Flächen

■ Bereits 20 Prozent des Bodens im niedersächsischen Wattenmeer sind umgekippt

Hannover (taz) – Die Situation des niedersächsischen Wattenmeers hat sich dramatisch verschlechtert: Der Umfang der abgestorbenen schwarzen Flächen im Watt hat sich in den letzten 14 Tagen verdoppelt. Dies hat gestern die Forschungsstelle Küste des niedersächsischen Landesamtes für Ökologie nach erneuten Erkundungsflügen mitgeteilt. Nach Angaben des Umweltministeriums in Hannover sind inzwischen etwa 20 Prozent des Watts zwischen Ems- und Jademündung tot.

Zwischen den Inseln Norderney, Baltrum und Langeoog und dem Festland ist bereits rund die Hälfte des Wattbodens betroffen. Die Forschungsstelle Küste erwartet, daß sich die bestehende Situation weiter verschlechtern wird. Der Schaden könne nur langfristig behoben werden. Inzwischen wird auch aus Schleswig-Holstein eine Zunahme der schwarzen Flächen gemeldet.

Schwarz für den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sahen auch die 20 internationalen Experten, die sich am Mittwoch und Donnerstag in Dornumersiel mit dem umgekippten Wattboden befaßten. Die Wissenschaftler wollten eine „langfristige Veränderung des Wattenmeers“ durch die jahrzehntelange Überdüngung und Belastung mit anderen Schadstoffen nicht mehr ausschließen.

Niedersachsens Umweltministerin Monika Griefahn (SPD), die am Donnerstag das Watt in Augenschein nahm, appellierte an die Nordsee-Anrainerstaaten, „die in den vier internationalen Nordseeschutzkonferenzen eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen und die Nährstoffeinträge endlich zu halbieren“. Diesem Aufruf schlossen sich Bremen und Schleswig-Holstein an. Jürgen Voges

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