: Strahlende Bilanz
■ Kampnagel feiert seine bisher erfolgreichste Spielzeit
Trotz reell gesunkener Subventionen und der Verpflichtung, den Schuldenberg der ersten Res-Bosshart-Spielzeit abzubauen, hat Kampnagel diese Saison die meisten Zuschauer seit seinem Bestehen gesehen. Erstmals liegt die Gesamtzahl der Besucher knapp über 100.000. 2,15 Millionen Mark wurden erwirtschaftet, auch das ist Rekord. Damit konnten von den Restschulden von 550.000 Mark 218.000 Mark getilgt werden.
Das Kabarett-Festival (22.000), der Zirkus Gosh (12.000) und das Kinder- und Jugendtheater (13.750) zogen die Spitzenwerte, künstlerische Highlights wie Robert Lepages Mammut-Projekt The Seven Streams Of The River Ota blieben dagegen hinter den Erwartungen zurück. Und auch die Kleinode des Freien Theaters, künstlerisch außergewöhnliche Projekte noch unbekannter Gruppen, die wegen der Kosten nur kurz laufen können, rechnen sich nicht.
„Gerade für diese Projekte muß Kampnagel ein Schutzraum sein“, sagt Geschäftsführer Jack Kurfeß, „aber unter dem Spardruck wird es immer schwieriger, diese Schutzräume zu erhalten.“ Risiken und Experimente, eigentlich die Qualitäten, die die Arbeit in der Kulturfabrik bestimmen sollten, müssen immer weiter vermieden werden. Das wichtigste wird die ausgeglichene Bilanz. Andernfalls entstehen wieder bedrohliche Schulden. Das ist schade, aber es gibt auch Gegenbewegungen. So hat sich das Experiment Junge Hunde heuer zur allseitigen Zufriedenheit gelohnt. Und das macht wieder Mut. tlb
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen