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Neue Idee fürs Opernpalais

Architektenwettbewerb für das Areal an der Komischen Oper entschieden. Investorenstreit geht nun in die nächste langwierige Runde  ■ Von Rolf Lautenschläger

Im Immobilienpoker um das Areal an der Komischen Oper hat am Wochenende die Investorengruppe Hanseatica/Wert-Konzept nachgelegt. Mit ihrem internen Architektenwettbewerb – bei dem pikanterweise die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung sowie Bauen und Verkehr mit im Preisgericht saßen – entschied die Jury, die Entwürfe der Architekten Jürgen Sawade (Berlin), Hilmer & Sattler (München), Augusto Romano Burelli (Udine) und David Chipperfield (London) gleichberechtigt mit einem ersten Preis auszuzeichnen. Die Sieger werden nun gegen den Entwurf für das „Opernforum“ des Münchner Investorenkontrahenten Walter Eder ins Rennen geschickt.

Nach den Plänen der vier Architekten sollen die Parzellen im Karrée Straße Unter den Linden/Glinkastraße/Behrenstraße mit unterschiedlichen Gebäuden bebaut werden. Das Eckhaus an der Glinkastraße werde dabei „besonders kraftvoll“ herausgehoben, so die Juryvorsitzende Flora Ruchat- Roncati. Das Gebäude der Komischen Oper soll von modernen Anbauten flankiert werden, der Verwaltungsbau des Theaters aber erhalten bleiben. Neben Büroflächen sind als Attraktion ein Skulpturengarten und die Wiederherstellung der ehemaligen Lindengalerie vorgesehen.

Trotz der „individuellen Aussage folgt die Bebauung aber einem gemeinsamen architektonischen Grundgedanken“, so Ruchat-Roncati. Chipperfield werde nun die Masterplanung für das Millionenprojekt übernehmen. Sawade, der vor einem Jahr einen monotonen Entwurf für das Gelände vorgelegt hatte, mit dem die Hanseatica im Investorenstreit gegen Eder eine Schlappe einstecken mußte, rückt in die zweite Reihe.

Ex-FDPler Walter Rasch, Chef des Investors Hanseatica, zeigte sich nach der Jurysitzung zuversichtlich, „nunmehr zügig mit der Realisierung des Projekts beginnen zu können“. Er verwies auf eine vorliegende Zusage der Senatsseite, die nun auch umgesetzt werden müsse. Der Senat hält sich allerdings mit dem Investorenauswahlverfahren für das rund 10.000 Quadratmeter große Areal noch bedeckt. In der Finanzverwaltung wird das 400 Millionen Mark teure Eder-Konzept für das schmucke „Opernpalais“ noch ebenso geprüft, wie nun die neuen Entwürfe der Rasch-Gruppe. Zudem ist die Grundstücksfrage noch unklar.

Zwar hat sich Eder 1992 die Restitutionsansprüche des schwedischen Konzerns Stora gesichert. Das Gericht hat die Ansprüche aber für nichtig erklärt. Eder legte jetzt Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe ein. Bis zur Entscheidung wird man im Senat wohl noch stillhalten.

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