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„Volles Vertrauen“ für Filmboardchef Keil

■ Filmboard will Expansion trotz Finanzkrise. Einstieg von Bertelsmann und Kirch?

Der Vorsitzende des Filmboards Berlin-Brandenburg, Klaus Keil, bleibt im Amt. Er trat gestern Gerüchten entgegen, wonach er vom Brandenburger Ministerpräsidenten Stolpe des Amtes enthoben worden sei. Grund für diese Gerüchte sei die momentane „Durststrecke“ des Filmboards, erklärte Keil bei der Vorstellung des Geschäftsberichts 1995. Von den ursprünglich vorgesehenen 20 Millionen Mark Fördergeldern aus Berlin blieben ganze 13,65 Millionen übrig, Brandenburg steuert dem gemeinsamen Projekt 10,785 Millionen Mark bei. Im Rahmen einer Berlin-Brandenburger „Standortpolitik“ wolle man versuchen, zusätzlich zu staatlichen Geldern private Investoren wie Kirch und Bertelsmann zu einer Beteiligung zu motivieren.

Weil sich das Filmboard bereits im letzten Jahr auf die Förderung einiger Großprojekte festgelegt hatte, können in den nächsten Monaten keinerlei neue Projekte bewilligt werden. Trotzdem gaben sich Keil und die anwesenden Politiker aus Berlin und Brandenburg optimistisch. Sie dementierten die Gerüchte um Keils Rücktritt. Die Quelle sei möglicherweise in konkurrierenden Medienstandorten zu suchen. Keil genieße, so der Berliner Medienbeauftragte Andreas Butz, „unser vollstes Vertrauen“. Dieses wurde mit dem guten Jahresergebnis 1995 gerechtfertigt: mit allein drei auch an den Kinokassen erfolgreichen Großproduktionen, darunter „Männerpension“ und „Abuzze – der Badesalzfilm“ sei es dem Filmboard gelungen, den Medienstandort weiterzuentwickeln. Über den sogenannten „Regionaleffekt“ wurden im Fall von „Männerpension“ 380 Prozent der geförderten Summe in Berlin-Brandenburg umgewälzt. Dorothee Wenner

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