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Umweltschutz in Theorie und Praxis

■ Nigerianischer Hochschulstudent erhält Preis des Akademischen Austauschdienstes

Patrick Chuks Obuseh, nigerianischer Student an der Hochschule Bremen, hat gestern den Preis des Akademischen Austauschdienstes (DAAD) 1996 erhalten. Er wurde dabei sowohl für seine akademischen Leistungen im Studiengang Umwelttechnik als auch für sein sozialpolitisches Engagement ausgezeichnet. Professor Karl Martin Barfuß überreichte den Preis, der mit 2.000 Mark dotiert ist.

Patrick Obuseh ist Mitarbeiter im pan-afrikanischen Forum, das sich gegen die Verschmutzung des Niger-Deltas in Nigeria durch den Shell-Konzern wendet. Der Preisträger, der selbst aus der betroffenen Gegend stammt, beschrieb in einer kurzen Ansprache die katastrophalen Folgen der Ölförderung für sein Land. Felder und Wiesen seien durch Öl verschmutzt, Gewässer und Trinkwasser vergiftet. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Shell-Konzern und den nigerianischen Machthabern unterdrücke jegliche Opposition, die sich gegen die Umweltzerstörung und für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzt.

Mehrere tausend Oppositionelle, vor allem von der Ogoni-Minderheit, sind nach Berichten von amnesty international wegen des Widerstandes gegen die Ölförderung ermordet worden. „In Nigeria ist Umweltschutz nur im Untergrund möglich“, entgegnete Obuseh auf die Frage, ob er nach Abschluß des Studiums in seinem Land arbeiten wolle. Birgit Ganteföhr, Leiterin des Akademischen Auslandsamtes an der Hochschule Bremen, betonte, daß gerade auch die sozialen und politischen Aktivitäten des 31jährigen mit dem Preis gewürdigt werden sollen. sg

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